Geschichte geschrieben!
Die dmsj und der ADAC richten gemeinsam den ersten Bundesendlauf im Endurosport aus. Insgesamt 80 Fahrer und Fahrerinnen aus acht ADAC-Regionalclubs in Meltewitz am Start. Sieben Titelentscheidungen sorgten für Hochspannung. ADAC Sachsen, ADAC Berlin-Brandenburg und ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt stellen die Premierensieger.
Im Motocross, Trial und Bahnsport ist der ADAC Bundesendlauf bereits seit einigen Jahren eine feste Größe. Nun ist dieser deutschlandweite Vergleich auch für den Nachwuchs im Endurosport Realität geworden. Der gastgebende SHC Meltewitz e.V. im ADAC, auf dessen Gelände der Finallauf ausgetragen wurde, sowie der ADAC Sachsen schafften für diese Premiere erstklassige Voraussetzungen. Angefangen von der Gesamtorganisation, über die grandios vorbereitete Strecke samt zwei anspruchsvoller Sonderprüfungen, der Präsentation der ADAC-Regionalclubs mit all ihren Startern bis hin zur großen Abendveranstaltung mit finaler Meisterehrung. In die Siegerlisten des ersten ADAC Bundesendlaufes im Endurosport trugen sich Paul Ziechner (50), Lenny Tiger Sabottke (65), Georg Rühle (85A), Simon Delling (85B), Henry Strauss (125) und Sarah Winnige (Ladies) ein. Die Mannschaftswertung der ADAC-Regionalclubs gewann das Team ADAC Sachsen 2 mit Lenny Reimer, Elias Neukirchner, Norman Bieger und Simon Delling.
Doch bis den stolzen Siegern und Platzierten die Pokale überreicht wurden, ging ein spannender Motorsport-Tag bei Top-Bedingungen voraus. Sonnenschein und goldenes Herbstwetter verwöhnten die Aktiven, während sich die Strecke technisch anspruchsvoll, sehr abwechslungsreich und an manchen Stellen durch den Regen der vorangegangenen Tage auch recht feucht präsentierte. Die Youngsters der Klassen 50, 65 und Elektro eröffneten am Morgen den ADAC Bundesendlauf. Bei den Jüngsten setzte sich nach vier Runden auf dem gekürzten Kurs, der eine Sonderprüfung beinhaltete, Lokalmatador Paul Ziechner (Dahlen) durch. Über eine Minute betrug sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Mika Klose (Riesa). Rang drei sicherte sich Tim Tränkner aus Großolbersdorf, der den Dreifach-Erfolg für den ADAC Sachsen perfekt machte.
Die Teilnehmer der Kategorie 65 waren auf der gleichen Strecke gefordert, mussten allerdings noch eine Runde mehr absolvieren. Am Ende war Lenny Tiger Sabottke aus Zeuthen der Schnellste, der damit den Titel zum ADAC Berlin-Brandenburg holte. Auf Rang zwei landete mit Robin Fleischer (Dahlen / ADAC Sachsen) ein weiterer Lokalmatador, während Jordan Wittenberg (Letschin / ADAC Berlin-Brandenburg) als Dritter das Podest komplettierte. In der Pilot-Klasse für Elektro-Bikes war einzig der Northeimer Jasper Schade (ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt) am Start, der sich souverän ins Ziel kämpfte.
Nach dem Mittag wurde die Schraube für die Größeren nochmals deutlich angezogen. Nun war der komplette Rundkurs um den Steinbruch-See mit eingebunden. Inklusive manch kniffliger Strecken-Abschnitte, wie steile Auf- und Abfahrten sowie einer zweiten Sonderprüfung, die in ähnlicher Form beim Enduro-Klassiker „Rund um Dahlen“ zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft gefahren wurde. Dreieinhalb Runden, mit insgesamt sieben Tests, galt es für die Cracks der Klassen 125 und 85A zu absolvieren. Die Fahrer der Kategorie 85B waren für zweieinhalb Runden mit insgesamt fünf Sonderprüfungen gefordert. Dabei setzte sich Simon Delling (Chemnitz) souverän gegen Elias Neukirchner (Sachsendorf) und Paul Richter (Erlau) durch, die zusammen für den zweiten Dreifach-Triumph des Tages für den ADAC Sachsen sorgten.
Die Klasse 85A entschied der Großenhainer Georg Rühle höchst souverän für sich. Mit einer guten Minute Rückstand folgte Lenny Reimer aus Krumhermersdorf auf Rang zwei. Hinter dem Duo des ADAC Sachsen sicherte sich Maximilian Voith aus Thiersheim Platz drei und sorgte dafür, dass sich auch der ADAC Nordbayern über ein Top-Resultat freuen konnte. Bei den Größten in der Klasse 125 war Henry Strauss unangefochten die Nummer eins. Mit Bestzeiten in allen sieben Sonderprüfungen und einem satten Vorsprung von knapp eineinhalb Minuten, stellte der Teenager aus Uetze sein Können eindrucksvoll unter Beweis und bescherte damit dem ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt auch einen Titel bei der ADAC-Bundesendlauf-Premiere. Um Platz zwei entbrannte ein hochspannendes Duell, welches letztlich Collin Lang (Reichenbach / ADAC Hessen-Thüringen) mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf Sky Dombrowski (Marienberg / ADAC Sachsen) für sich entscheiden konnte.
Die klassenübergreifende Ladies-Wertung, mit sechs Teilnehmerinnen, gewann Sarah Winnige (Treplin / ADAC Berlin-Brandenburg), vor Magdalena Höfer (Dornburg-Camburg / ADAC Hessen-Thüringen) und Kimberly Nadge (Berlin / ADAC Berlin-Brandenburg). In der ADAC-Regionalclub-Wertung, an der 14 Mannschaften teilnahmen, war das Team ADAC Sachsen 2 (Lenny Reimer, Elias Neukirchner, Norman Bieger und Simon Delling) siegreich. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Mannschaften des ADAC Sachsen 1 (Paul Ziechner, Robin Fleischer, Sky Dombrowski und Oskar Müller) und des ADAC Berlin-Brandenburg (Theo Lessing, Jordan Wittenberg, Lenny Tiger Sabottke und Franz Flieger).
Da der ADAC Bundesendlauf Jugend Enduro 2023 zudem als dmsj – Deutsche Enduro-Jugend-Meisterschaft (U17) gewertet wird, durften sich alle Sieger und Platzierten über eine weitere Auszeichnung inklusive Pokale freuen. Als I-Tüpfelchen bekamen die Gewinner noch einen großen Siegerkranz und dürfen sich nun fortan als dmsj – Deutsche Enduro-Jugend-Meister bezeichnen. Ein Meilenstein im deutschen Enduro-Nachwuchsbereich ist damit gesetzt und wird im kommenden Jahr mit dem zweiten ADAC Bundesendlauf beim ADAC Ostwestfalen-Lippe seine zweite Auflage erleben.
Text/Foto: ADAC Sachsen, Peter Teichmann