PM: ADAC MX Masters Gaildorf

Valentin Guillod beendet in Gaildorf Max Nagls Siegesserie beim ADAC MX Masters.

Das ADAC MX Masters in Gaildorf läutete die zweite Saisonhälfte ein. Die 17.000 begeisterten Fans am Wochenende erlebten bei der fünften Runde der Meisterschaft spannende Rennen auf einer schwierig zu fahrenden Strecke. Valentin Guillod (CH/SHR Motorsports) dominierte die Veranstaltung mit drei Laufsiegen vor Tom Koch (D/Kosak Racing Team) und Jordi Tixier (F/KTM Sarholz Racing Team). Max Nagl (D/Krettek-Haas-Racing-Team) behält weiterhin die Tabellenführung.

Im ersten Wertungslauf am Samstag setzte sich mit Valentin Guillod vom Start weg der LS2 Best Qualifier an die Spitze des Feldes. Der Schweizer, der normalerweise in Diensten des iXS hostettler Yamaha MXGP Team steht, fuhr einen niemals gefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. In der zweiten Runde presste sich Tom Koch an Jordi Tixier vorbei auf den zweiten Rang, während sich der Meisterschaftsführende Max Nagl vom zwölften Platz nach der Startrunde nach vorne arbeiten musste. Hinter dem Spitzentrio balgten sich Kevin Brumann (CH/iXS hostettler Yamaha MXGP Team), Boris Maillard (F/stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki) und Adam Sterry (GB/KTM Sarholz Racing Team) um die Verfolgerpositionen. In der siebten Runde musste Koch den amtierenden ADAC MX Masters Champion Tixier wieder passieren lassen. Eine Runde später ging Nagl zu Boden, nachdem er bereits auf Position vier vorgefahren war. Der Husqvarna-Pilot nahm auf dem achten Platz hinter Stefan Ekerold (D/Team Bauerschmidt MB33) und Michael Sandner (A/Raths Motorsports) die Fahrt wieder auf. Maillard schob sich in einem spannenden Zweikampf bei Rennmitte auf den vierten Rang an Brumann vorbei, musste den Schweizer jedoch im letzten Renndrittel nach einer Attacke wieder vorbeilassen. Sterry beendete das Rennen aufgrund eines Sturzes vorzeitig. Damit siegte Guillod vor Tixier, Koch, Brumann und Maillard.

Im zweiten Wertungslauf am Sonntagnachmittag ging der Red Bull Holeshot an Nico Koch (D/Schmicker Racing), der jedoch in der ersten Runde Guillod und im folgenden Umlauf Nagl und Tom Koch passieren lassen musste. Guillod fuhr sich bei freier Fahrt sofort einen Vorsprung vor den Gegnern heraus, den er bis ins Ziel bis auf über 16 Sekunden ausbaute. Tom Koch attackierte Nagl anfangs, ohne den Tabellenführer jedoch überholen zu können. In der vierten Runde eroberte Tixier Rang vier von Sandner, danach waren die Spitzenpositionen bis ins Ziel bezogen. Um Position fünf entstand ein intensiver Kampf zwischen Sandner, Brumann und Maillard, in dem die Positionen immer wieder wechselten. Am Ende setze sich Maillard vor dem Österreicher und Schweizer durch und rundete die Top-Fünf hinter Guillod, Nagl, Koch und Tixier ab.

Im dritten Lauf legte Guillod mit dem Red Bull Holeshot vor Michael Sandner den Grundstein für einen weiteren Start-Ziel-Sieg. Erneut setze sich der Yamaha-Pilot schnell vom Rest des Feldes ab. Sandner musste in der vierten Runde Tixier und Koch ziehen lassen, eine Runde später wurde er auch von Nagl passiert. Anfangs machte Koch noch Druck auf Tixier, doch der Franzose konnte sich im Rennverlauf ein kleines Stück freifahren und auch Nagl schien sich mit dem vierten Rang zufrieden zu geben. Ekerold verdrängte bei Rennmitte Sandner vom fünften Rang. Doch vier Runden vor Schluss ging Tixier bei einem Flüchtigkeitsfehler kurz zu Boden, Koch und Nagl waren die Nutznießer. So lautete die Reihenfolge im Ziel Guillod vor Koch, Nagl, Tixier und Ekerold.

In der Veranstaltungswertung ging Guillod mit der Maximalpunktzahl als Sieger vor Koch, Tixier, Nagl und Maillard hervor. In der Meisterschaft führt Nagl weiterhin mit einem deutlichen Vorsprung von 51 Punkten vor Tixier und Koch. Sterry ging nach seinem Ausfall am Vortag am Sonntag nicht mehr an den Start, behält jedoch den vierten Tabellenrang vor Tim Koch (D/Team AB-Racing by Zweiradsport Schmitz).

„Es war ein sehr gutes Wochenende für mich: LS2 Best Qualifier, zwei von drei Red Bull Holeshots und drei Laufsiege, es war nahezu perfekt. Ich lag in allen Rennen nach der ersten Runde an der Spitze, das hat mir das Leben einfacher gemacht. Ich fuhr zu Beginn der Läufe vorsichtig, da ich nach der Bewässerung schwierig einschätzen konnte, wie viel Grip man hatte. Aber nach ein paar Runden fand ich das Vertrauen und meinen Rhythmus und konnte mich absetzen, obwohl das Fahrer-Level enorm hoch war. Ich plane, auch in Holzgerlingen am Start zu stehen“, freute sich Guillod über sein Wochenende.

„Der Speed an der Spitze war das ganze Wochenende extrem hoch, wir haben uns gut gegenseitig gepusht. Valentin war einfach etwas zu schnell für den Rest, für mich war das Wochenende aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, fasst Koch sein Wochenende zufrieden zusammen.

„Ich habe mich leider bereits am Samstag etwas am Bein verletzt. Aber wir wissen alle, dass dieser Sport hart sein kann. Max ist dieses Jahr sehr stark und besitzt schon einen guten Vorsprung in der Meisterschaft. Ich gebe aber nicht auf und nehme es jetzt Rennen für Rennen“, zeigte sich Tixier kampfstark.

„Mein Wochenende war schwierig, am Samstag steckte der Wurm drin mit einem schlechten Start und dann noch einem Sturz. Heute waren meine Starts gut, ich konnte sie aber nicht in Siege ummünzen. Ich war zwar schnell, aber nicht schnell genug. Ich wollte jedoch auch nicht übers Limit gehen, da das bei diesen Bedingungen schnell zu einem Sturz führen kann, wodurch man mehr Punkte verlieren kann“, zog Nagl das Fazit zu seinem Gaildorf-Wochenende.

Text: Sebastian Wolter
Bild: ADAC Motorsport