Fünfte Runde des ADAC MX Masters im hohen Norden.
München. Zur fünften Runde des ADAC MX Masters geht es noch einmal in den hohen Norden Deutschlands. Auf dem 1.530 Meter langen Kurs des MCE Tensfeld werden Fahrer und Material erneut auf eine harte Prüfung gestellt. Der tiefsandige Boden verlangt von den Piloten vor allem bei den angekündigten hochsommerlichen Temperaturen eine extrem hohe Fitness. Die Motorräder müssen perfekt gewartet und vorbereitet sein, um die Strapazen auf dem schweren Sandkurs klaglos wegstecken zu können.
In Tensfeld finden jeweils zwei Rennen in den Klassen ADAC MX Masters, ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Junior Cup 125 statt. In der prestigeträchtigen Masters-Klasse zählen Henry Jacobi (STC Husqvarna Racing), Jeffrey Dewulf (Motorshop Desmet-KTM) und Hunter Lawrence (KMP-Honda-Racing) auf der tiefsandigen Strecke zu den Favoriten. Jacobi führt seit dem Rennen in Möggers die Zwischenwertung an und wittert die Chance, seine Führung in Norddeutschland weiter auszubauen. „Tensfeld war in der letzten Saison das einzige ADAC MX Masters-Rennen, das ich gewinnen konnte“, schildert der 21-Jährige seine positive Erinnerung an das Rennen in Schleswig-Holstein. „Ich fahre gerne dort und rechne mir auch für dieses Jahr gute Chancen aus. Aber meine Verfolger in der Gesamtwertung sind gute Sandfahrer, das wird nicht einfach.“ Das verletzungsbedingte Fehlen von Max Nagl (TM Factory Racing) bedauert Jacobi ausdrücklich: „Es ist sehr schade, dass Max nicht fahren kann. Ich hätte die Meisterschaft lieber auf der Strecke mit ihm ausgefochten.“
Während Dewulf durchaus als Sandspezialist gilt, ist Hunter Lawrence nicht unbedingt als solcher bekannt, doch der Australier ist normalerweise auf jedem Untergrund sehr schnell und darf auch in Tensfeld getrost als Siegfahrer betrachtet werden. Ansonsten wird auch Jens Getteman (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) ein gehöriges Wörtchen um den Sieg mitreden wollen. Der Belgier stand bereits in Möggers auf dem Podium und ist aus unzähligen Trainings und Rennen in seiner Heimat bestens an sandige Strecken gewöhnt. Auch Bence Szvoboda (HTS Team/KTM), der Überraschungssieger des Rennens in Möggers ist in Tensfeld wieder für einen Platz ganz weit vorne gut. „Ich bin kein ausgewiesener Freund von tiefen Sandstrecken“, räumt der Ungar ein. „Aber ich kenne Tensfeld und werde auch dort mein Bestes geben.“
Für zusätzliche Spannung werden die Gaststarter Julien Lieber (Monster Energy Kawasaki Racing Team), Harri Kullas (POL Motors/Husqvarna) und Tanel Leok (A1M Husqvarna) sorgen. Lieber ist Kawasaki-Werksfahrer in der MXGP-Weltmeisterschaft und in der laufenden Saison schon mehrmals in den Top Ten der WM gelandet. Zudem gilt der 24-jährige Belgier als starker Sandfahrer und somit als klarer Podiumskandidat in Tensfeld. Der Finne Kullas ist in Deutschland absolut kein Unbekannter und hat auch schon bei einigen ADAC MX Masters-Rennen ganz vorn mitgemischt. Zudem stand er auch in der Motocross-Weltmeisterschaft schon auf dem Podium. Leok ist ein sehr erfahrener WM-Pilot, der gerade auf Sandboden ebenfalls für ein Top-Ergebnis gut ist. Das ADAC MX Masters kennt der 33-jährige Este schon seit Kindesbeinen an, konnte er doch im Jahr 2000 den ADAC MX Junior Cup gewinnen.
Als besonders spannend, erweist sich in dieser Saison auch der ADAC MX Youngster Cup. Die Nachwuchsserie, in der mit 250 ccm Viertakt-Motorrädern gefahren wird, genießt in ganz Europa einen hervorragenden Ruf und gilt als Sprungbrett für junge Talente in eine internationale Karriere. Dass es in dieser Klasse sehr eng zugeht, zeigt der Blick in die Punktetabelle. Dort sind die ersten fünf Fahrer durch gerade einmal 27 Zähler getrennt. Jeremy Sydow (WZ-Racing), als bester deutscher Fahrer, liegt derzeit zwar nur auf Rang neun, dafür führen mit Rene Hofer (KTM Junior Racing), Roland Edelbacher (Dimoco Europe Racing/KTM) und Michi Sandner (Thermotec Racing KTM/Mefo Sport Racing Team) jedoch gleich drei Österreicher die Punktetabelle an. Als Sandspezialist bezeichnet sich keiner des Trios, doch alle drei haben nicht nur beim Saisonauftakt in Fürstlich Drehna bewiesen, dass sie auch auf tiefem Geläuf äußerst schnell unterwegs sind. Edelbacher dürfte zudem durch seinen Gastauftritt in der Motocross-Weltmeisterschaft MX2 in Loket beflügelt sein. Dort fuhr der 19-Jährige bei seinem WM-Debüt prompt auf Tagesrang 15. Der Slowake Richard Sikyna (JD Gunnex KTM Racing Team), der derzeit Viertplatzierte im ADAC MX Youngster Cup, machte es sogar noch besser und landete beim WM-Lauf in Tschechien auf Platz elf. In Tensfeld darf man also auf jeden Fall wieder äußerst spannende Rennen der starken Youngster erwarten.
Ebenso im ADAC MX Junior Cup 125. Diese Klasse startet 2018 ganz neu im Rahmen des ADAC MX Masters und wurde eingeführt, um eine Zwischenstufe vom Sprung aus dem ADAC MX Junior Cup 85 in den ADAC MX Youngster Cup zu etablieren. Die Resonanz auf die neue Klasse war von Beginn an enorm und so verwundert es nicht, dass auch diese Kategorie stark und international besetzt ist. Derzeit führt der Schwede Filip Olsson (Team DIGA-Procross/Husqvarna) vor dem Niederländer Raf Meuwissen (Raths Motorsports/KTM) mit gerade einmal fünf Punkten Vorsprung. Bester Deutscher auf Platz drei ist Lion Florian (KTM), der durch die ADAC Stiftung Sport gefördert wird.
Tensfeld liegt im Kreis Segeberg, rund 60 Kilometer nordöstlich von Hamburg. Die frisch renovierte und optimierte Strecke ist von nahezu allen Zuschauerrängen sehr gut einsehbar und somit äußerst attraktiv für die Fans. Am Ortseingang von Tensfeld stehen ausreichend Parkplätze für die Besucher zur Verfügung. Von dort verkehren regelmäßig Shuttle-Busse zur Strecke. Familien mit Kindern dürfen sich auf die ADAC Unfallschutz-Hüpfburg und den ADAC Young Generation-Suzuki Quadparcours freuen. Als zusätzliche Attraktion für die Fans findet am Sonntagmittag um 11:45 Uhr eine Autogrammstunde mit Henry Jacobi, Jeffrey Dewulf, Jens Getteman, Hunter Lawrence und Julien Lieber statt. Die Stars des ADAC MX Masters werden am ADAC-Truck eine halbe Stunde lang für Unterschriften und Fotos mit den Fans zur Verfügung stehen.
Ein Wochenendticket für Erwachsene kostet 20,- Euro, Jugendliche im Alter von 10 – 15 Jahren erhalten 50% Ermäßigung. Kinder im Alter bis 9 Jahre haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Die Tageskarte für Sonntag kostet 15,- Euro für Erwachsene, bzw. 7,- Euro für Jugendliche
Text: Harald Englert
Bild: ADAC Motorsport