PM: ADAC Supercross Chemnitz

16. Int. Supercross Chemnitz am 30. November und 1. Dezember 2018 in der Messe Chemnitz.

Bowers gewinnt den ersten Abend des Supercross Chemnitz.

Wie im vorigen Jahr, endete der erste Abend des nun schon 16. Int. Supercross Chemnitz mit dem Sieg von Tyler Bowers. Im Finale der Top-Klasse SX1 setzte sich der 27-jährige US-Amerikaner vor annähernd 5.000 Supercross-Fans gegen seinen Landsmann Cole Martinez und den Franzosen Charles Lefrancois durch. Dahinter wurde der Lokalmatador Dominique Thury aus Schneeberg guter Vierter. In der Klasse SX2 der bis zu 21-Jährigen gewann Julien Lebeau, ebenfalls aus Frankreich. Der Thüringer Mitfavorit Tom Koch fuhr mit einer sehenswerten Aufholjagd vom letzten Platz noch auf Rang drei nach vorn.

2012 und vor Jahresfrist sicherte sich Tyler Bowers bereits den Gesamtsieg beider Tage beim Chemnitzer Supercross in der Top-Klasse SX1 und damit einhergehend den Titel „König von Chemnitz“. Nachdem es bei ihm verletzungsbedingt beim Auftakt zum ADAC SX Cup vor drei Wochen in Stuttgart noch nicht wunschgemäß lief, schickt er sich mit seinem Sieg am ersten Abend des 2018er-Hallenspektakels nun an, den Hattrick perfekt zu machen. Kurz nach dem Start des finalen Rennens übernahm er die Führung und gab diese nicht mehr ab. Nach somit getaner Arbeit erklärte er dazu: „Ja, in Sachen erneutem Gesamtsieg hier in Chemnitz sieht es ja nach dem heutigen Rennen nicht schlecht aus, aber der zweite Tag will auch erst einmal gefahren werden. Die Strecke ist etwas zu leicht, sodass der Start fast alles entscheidet. Wenn man einmal vorn ist und zu den schnelleren Jungs gehört, sollte man das eigentlich nach Hause bringen können. Man weiß aber natürlich nicht, was am Samstag alles so passiert, weshalb ich das jetzt nur als Teilerfolg sehe. In Bezug auf die Meisterschaft war es aber auf jeden Fall ein guter Schritt.“

Nach einem Traumstart hatte Charles Lefrancois zu Beginn des SX1-Finales auf dem zweiten Platz gelegen, musste sich kurz nach Rennmitte der 20-Runden-Hatz aber dem heranstürmenden Tabellenleader Cole Martinez beugen. Dieser sagte anschließend: „Leider war ich nach dem Start nicht gleich ganz vorn mit dabei, sodass Tyler schnell außer Reichweite war. Platz zwei war heute das maximal Mögliche und das habe ich geschafft, was gut für die Meisterschaft ist. Die Strecke ist sehr hart, da muss man immer schnell fahren, um im Rhythmus zu bleiben.“

Hinter den drei Erstplatzierten wurde „Nique“ Thury guter Vierter, womit er sein selbstgestecktes Ziel Top 5 schon mal übererfüllt hatte. „Ich denke, es lief heute ganz gut. Klar, wäre ein Podest noch schöner gewesen und es lag durchaus auch im Bereich des Möglichen, denn ich habe mich den ganzen Abend echt gut gefühlt und sogar das Bar-2-Bar-Race gewonnen. Für den zweiten Abend ist wieder alles offen.“

Nachdem Tom Koch in seinem Vorlauf der SX2-Klasse auf Kurs Richtung Finale gestürzt war und über den Umweg „Hoffnungslauf“ in selbiges kam, hatte er beim entscheidenden Rennen einen der ungünstigen äußeren Startplätze. Beim üblichen Tohuwabohu in der ersten Kurve wurde er prompt zu Boden geschickt, wonach Julien Lebeau im Prinzip leichtes Spiel hatte und mit deutlichem Vorsprung gewann. „Schade, ich wäre gern gegen Tom Mann gegen Mann gefahren, aber natürlich bin ich über den Sieg nicht unglücklich“, streute er nach seiner Triumphfahrt verbal Rosen in Richtung des letztlich Drittplatzierten.

Bis es soweit war, hatte Tom Koch nach seinem Pech noch eine Menge Arbeit vor sich. Vom zwölften und somit letzten Platz fuhr er, wenn immer er halbwegs freie Bahn hatte, die schnellsten Rundenzeiten und preschte so noch bis auf Platz drei hinter Lebeaus ebenfalls rasch zu weit enteilten Landsmann Francois Dore nach vorn. „Zwar hätte ich mir das alles gern erspart, aber Spaß hat das Rennen auf jeden Fall gemacht. In meinem Quali-Rennen habe ich im Waschbrett einen schief liegenden und in die Strecke hineinragenden Strohballen erwischt und bin gestürzt. Beim Finale bin ich beim Start dann Alles oder Nichts gefahren, was aber auch in die Hose ging. Aber von Platz zwölf auf drei auf dieser engen Strecke, auf der es schwer ist zu überholen, vorzufahren, ist nicht so schlecht. Ich war der Schnellste im Feld und bin auch deshalb mit dem Abend im Endeffekt zufrieden. Die Stimmung war heute schon fantastisch, was am Samstag, wenn die Hütte voll ist, sicherlich noch gesteigert wird“, meinte der stets gut gelaunte MX-WM-Pilot nach dem äußerst unterhaltsamen Rennen.

In der dem zwölf- bis 16-Jährigen Supercross-Nachwuchs vorbehaltenen Klasse SX3 gewann der bereits hochaufgeschossene Bonner Carl Ostermann auch das dritte Saisonrennen mit deutlichem Vorsprung, erneut vor den mehr als einen Kopf kleineren Maximilian Werner aus Jena und Mads Fredsoe aus Dänemark.

Mit der Klasse SX4 wurde in Chemnitz dem neun- bis zwölfjährigen Nachwuchs mit 65-ccm-Motorrädern wieder eine Bühne geboten. Hier gewann Niklas Ohm aus Schwerin zweimal deutlich vor Dean-Alex Kubik aus Nienhagen. Hinter diesem wurde einmal der Leipziger Elias Oelsner und einmal Felix Melnikoff aus Werben Dritter.

Am Samstag geht es ab 18 Uhr beim Chemnitzer Supercross weiter, und dann um die begehrten Titel „König …“ und „Prinz von Chemnitz“. Halleneinlass ist ab 16 Uhr. Resttickets sind an der Tageskasse noch erhältlich, doch ist Eile geboten, denn der Samstag war in den letzten Jahren, zumindest in Bezug auf feste Sitzplätze, immer ausverkauft. Doch auch für diesen Fall hat die gastgebende C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH vorgesorgt und wird über Stehplatzkarten auch den letzten zur Verfügung stehenden Quadratmeter nutzen und niemanden vor der Tür stehen lassen. All jenen, die nicht live vor Ort dabei sein können, steht auch am Samstag unter www.supercross-chemnitz.de oder direkt unter https://www.mdr.de/mediathek/livestreams/mdr-plus/eventlivestreamzweiww-844.html ein Livestream zur Verfügung. Zudem gibt es unter mxland.de/livetiming immer brandaktuell die neusten Ergebnisse aus der Halle 1 der Messe Chemnitz.

Weitere Informationen gibt es ebenfalls unter www.supercross-chemnitz.de.

Text/Bild: Thorsten Horn