PM: ADAC Supercross Dortmund

Dortmund feiert den alten und neuen Champion Greg Aranda.

Die restlos ausverkaufte Westfalenhalle stand Kopf, als Greg Aranda (Sturm Racing Team), der alte und neue Champion des ADAC SX Cups, seine Ehrenrunde drehte. Platz zwei beim Finale am Samstag reichte dem Franzosen, um den Titel in der Winterserie perfekt zu machen. Im Rennen musste Aranda sich nur seinem Landsmann und Teamgefährten Maxime Desprey geschlagen geben.

„Es ist toll, zurück in der SX1 zu sein“, freute sich Tagessieger Desprey, der nach einem schweren Sturz vor zwei Jahren lange pausieren musste, im vergangenen Jahr dann in der SX2 zurückkehrte und prompt den Prinzen-Titel in Dortmund holte. „Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und verzeiht keine Fehler. Ich bin absolut happy, heute gewonnen zu haben.“ Aranda gratulierte seinem Teamgefährten: „Glückwunsch an Maxime. Es ist wirklich schwer, hier zu gewinnen. Ich hatte einen schlechten Start und musste erst ins Rennen finden. Dann habe ich an die Meisterschaft gedacht und an die Königs-Wertung. Morgen will ich nochmal alles geben und nach 2014 erneut den Königs-Titel holen.“

Jordi Tixier (KMP-Honda-Racing powered by Krettek), der im ADAC SX-Cup als Zweitplatzierter am Freitagabend noch Boden auf Aranda gutmachen konnte und seine Meisterschaftshoffnungen aufrechterhielt, stürzte im Finallauf und musste sich nach einer starken Aufholjagd mit Platz acht begnügen. In der Meisterschaft fehlten Tixier am Ende 13 Punkte.

Das Podium im Rennen komplettierte Cedric Soubeyras (Kawasaki Team Pfeil ) – der ‚König von Dortmund’ 2024 feierte in Dortmund nur zwei Monate nach einer Hüftverletzung ein Traumcomeback. „Wenn ich überlege, wo ich nach meinem Sturz noch vor zwei Monaten war – das ist eine Erlösung für mich. Dritter, hinter diesen zwei großartigen Fahrern zu werden, ist großartig. Es ist ein gutes Gefühl, zurück auf dem Podium zu sein. Morgen geht es weiter!“

Auch wenn es nicht für eine Top-Platzierung reichte, wurden die beiden Deutschen Fahrer im Finale von den Fans frenetisch bejubelt. Maximilian Spies (Becker Racing) und Dennis Ullrich (KTM Sarholz Racing Team) belegten die Positionen zehn und elf.

Calvin Fonvielle kürt sich zum SX-Cup-Champion in der SX2

Das SX2-Finale war am Samstagabend nichts für schwache Nerven. In einem packenden Heat über 15 Runden setzte sich Calvin Fonvielle (KTM Sarholz Racing Team) durch. Seit 2019 schaffte es der Franzose in jedem Jahr aufs Podium, ein Sieg fehlte ihm aber noch. Mit seinem ersten Triumph krönte er sich zum Champion in der SX2-Wertung des ADAC SX-Cups. Dabei wurde es vor allem auf den letzten Metern noch einmal richtig spannend, als der zweitplatzierte Jules Pietre (Meyer Racing powered by DirtScrub) nach den Sternen griff, sich am Ende aber um gerade einmal 0,805 Sekunden geschlagen geben musste. Das Podium komplettierte Izaih Clark.

Brice Maylin (Meyer Racing powered by DirtScrub), der mit Platz drei am Freitag die zeitweise Führung in der Cup-Wertung übernommen hatte, wurde bei der „Nacht der Fans“ nur Fünfter und beendete die Meisterschaft punktgleich mit Fonvielle. Da dieser jedoch zwei Tagessiege in der Wintersaison holte, schlug das Pendel am Ende zu seinen Gunsten aus. Preston Boespflug (Kawasaki Team Pfeil), der als Tabellenführer nach Dortmund gereist war, reichte Platz vier nicht, um in der Meisterschaft noch einmal anzugreifen.

„Ich musste so lange auf diesen Sieg hier in Dortmund warten“, zeigte sich Fonvielle beeindruckt. „Gestern habe ich einen großen Fehler im Finale gehabt, der mich fast den Titel gekostet hätte. Heute lief es besser. Ich hatte einen guten Start und das Rennen war gut. Als mir mein Teamchef nach der Zieldurchfahrt gezeigt hat, dass ich Meister bin, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich kann es noch gar nicht glauben.“

Die deutschen Piloten, Paul Bloy (S-TECH RACING PRODUCTS), Nico Koch (Becker-Racing) und Paul Haberland (Motorrad Waldmann), der bis zu einer Kollision mit Boespflug auf Podiumskurs gelegen hatte, wurden auf den Plätzen sechs, sieben und zehn abgewunken.

SX4: Siegl lässt das Siegen nicht

Auch am Samstagabend holte sich Felix Siegl souverän den Sieg in der SX4-Klasse – seinen zweiten Erfolg am Jubiläumswochenende des ADAC Supercross Dortmund. Der Weg an die Spitze war für den Zehnjährigen allerdings kein Spaziergang, denn bis zur Halbzeit lag der Hole-Shot-Sieger und spätere Zweitplatzierte Eddi Haustein auf Siegkurs. Der war mit einem Blitzstart vom Startgatter ins Rennen gegangen und konnte sich zunächst souverän in der Führungsposition behaupten, während Siegl sich nach einem nicht ganz optimalen Start erst nach vorne arbeiten musste. In Runde vier übernahm Siegl die Führung und fuhr Platz eins locker in Ziel. „Der Start war nicht so geil“, analysierte Siegl. „Eigentlich bin ich gut rausgekommen, aber auf den Gittern dann übel weggerutscht. Danach konnte ich gut nach vorne fahren. Ich bin zufrieden.“ Absolut zufrieden mit seiner Performance war auch Haustein, der beim ersten Interview nach dem Rennen seine Freudentränen nicht zurückhalten konnte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin schon wieder aufs Podium gefahren. Das ist einfach super. Gestern war der Start nicht so gut, aber heute bin ich gut rausgekommen. Es war eng, aber ich hab’s geschafft.“ Platz drei in einem spannenden Rennen der SX4-Kids belegte Tom Schwerdtner, der wertvolle Tipps seines Teams umsetzen konnte und nach Platz vier am Freitagabend am Samstag einen Podestplatz herausfahren konnte.

In der Wertung ‚Mini Prinz von Dortmund‘ liegt Doppelsieg Felix Siegl mit 50 Punkten vor Eddi Haustein (42 Punkte) und Tim Burgermeister (38 Punkte).

Bihlmann gewinnt das eKids-Rennen am Samstagabend

Alexander Bihlmann war auch beim zweiten Heat des eKids-Rennens das Maß der Dinge. Der Neunjährige aus Laufenburg-Binzgen fuhr der Konkurrenz um 9,098 Sekunden davon. Nach dem Zieleinlauf feierte er seinen Triumph ausgelassen. Platz zwei ging an Elias Müller, der tags zuvor Dritter wurde. Ben Maier, der beim Auftaktabend einen sicher geglaubten Podestrang nach Unfall in der letzten Runde einbüßte, freute sich über Rang drei.

Am Sonntag, 12. Januar geht die Jubiläumsveranstaltung in der Westfalenhalle in die letzte Runde. In den Klassen SX1, SX2 und SX4 werden die neuen Zweirad-Monarchen der Ruhr-Metropole gekürt. Dabei wird vor allem in der SX1-Klasse zur großen Herausforderung, denn in dieser Klasse stehen beim ‚Triple-Crown‘ drei Finalläufe über je zwölf Runden auf dem rund 370 Meter langen Parcours auf dem Programm. Wer ‚König von Dortmund‘ werden will, muss also topfit sein, auch wenn ihm schon zwei anstrengende Tage in den Knochen stecken.

Text/Bild: ADAC Westfalen e.V.