Supercross ganz leise.
Der ADAC Württemberg schickt beim ADAC Supercross Stuttgart Nachwuchspiloten mit elektrischen Bikes ins Rennen. Für Sportvorstand Michael Saur ist klar: „Elektro-Bikes braucht es im Motocross-Sport.“
Premiere beim ADAC Supercross Stuttgart: Zum ersten Mal in der mehr als 30-jährigen Geschichte geht eine Rennserie rein elektrisch an den Start. Die zwölf Nachwuchspiloten der SX5 absolvieren ihre Wettkämpfe bei der Veranstaltung am 4. November in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle auf Elektro-Crossbikes. „Wir wollen zeigen, dass Motocross auch leise geht, ohne fossile Brennstoffe“, sagt Michael Saur, Sportvorstand des ADAC Württemberg.
Startberechtigt sind die zwölf besten Fahrer des BW Cups, einer Motocross-Rennserie, die der baden-württembergischen Meisterschaft gleichkommt. Dort sind laut Saur bereits einige der Teilnehmer, die zwischen sechs und neun Jahre alt sind, mit elektrischen Fahrzeugen unterwegs. Die übrigen Nachwuchssportler haben Saur und seine Kollegen vom ADAC Württemberg im Vorfeld bei Lehrgängen geschult. „Der Unterschied ist nicht groß. Man hat schnell ein Gefühl für das neue Motorrad.“ Saur weiter: „Wer einmal elektrisch gefahren ist, ist überzeugt.“
„Das Elektro-Bike macht Spaß und ist schneller“
Da stimmt Daniel Nelich (MCS Walldorf Astoria), der zum Starterfeld beim ADAC Supercross Stuttgart zählt, voll und ganz zu: „Es macht viel Spaß und das Elektro-Moped ist schneller als mein normales.“ Der Neunjährige war begeistert von der Beschleunigung auf der Geraden und von der Geschwindigkeit, die er in Kurven fahren kann. Und noch ein Punkt hat ihm gefallen: „Das Moped ist nicht so laut. Es fühlt sich einfach besser an.“
In Saurs Augen haben die elektrischen Flitzer viele Vorteile: Man sei emissionsfrei und nachhaltig unterwegs, leiste einen Beitrag zum Klimaschutz. Auch in punkto Fahrleistung müsse man keinerlei Abstriche machen. Zwar seien die Bikes ein paar hundert Euro pro Stück teurer. „Doch das Geld spart man wieder rein, weil die Fahrzeuge quasi wartungsfrei sind.“
„Die Sportpolitik muss eine Veränderung vorantreiben“
Der Sportvorstand des ADAC Württemberg bemängelt, dass dem Thema Elektromobilität im Motorcross-Sport zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Die Sportpolitik muss eine Veränderung vorantreiben. Aber hier passiert momentan noch zu wenig.“ Wünschen würde er sich klare Vorgaben nach dem Motto: „Nach ein oder zwei Übergangsjahren werden nur noch batterieelektrische Antriebe zugelassen. Zumindest bei den Kleinen im Einstiegsalter.“
Saur ist realistisch genug, um zu wissen, dass es bis zum ganz großen Wurf noch eine Weile dauern wird. „Bei den großen Maschinen gibt es noch viele ungeklärte Dinge.“ Im Gegensatz zu den E-Mopeds der Minis, die laut Saur im Niedervolt-Bereich laufen, sind Elektromotorräder für ältere und erwachsene Motocrosser im Hochvolt-Bereich unterwegs. Helfer und Streckenposten bräuchten spezielle Ausrüstung und Equipment, um in Notfall eingreifen zu können. „Es besteht zum Beispiel die Gefahr, einen elektrischen Schlag zu kriegen, wenn ein Elektro-Bike verunglückt ist.“ Aber Saur will weiter für die Sache kämpfen, denn für ihn ist klar: „Elektro-Bikes braucht es im Motocross-Sport.“
Kartenvorverkauf
Tickets für das ADAC Supercross Stuttgart am 4. und 5. November in der Schleyerhalle gibt es online (www.supercross-stuttgart.de/tickets), in den ADAC Geschäftsstellen und unter T 0711 2800 136. Eintrittspreise: Kinder (6-14 Jahre) ab 25,70 Euro; Jugendtickets (15-17 Jahre) ab 36 Euro; Tickets für Erwachsene: ab 41,20 Euro. ADAC Mitglieder erhalten bei telefonischer Bestellung oder Kauf in den ADAC Geschäftsstellen 10 Prozent Rabatt auf Silbertickets. Mehr Infos unter www.supercross-stuttgart.de.
Text: ADAC Württemberg e.V.
Foto: Clemens Bolz