Premiere, Hitze, Staub und knappe Entscheidungen.
ADAC Enduro Jugend Cup Ost gastierte erstmals in Flöha +++ knapp 70 Teilnehmer aus drei Nationen bei Premiere am Start +++ Hochsommerliche Bedingungen und eine kompakte Strecke mit zwei Sonderprüfungen verlangten den Fahrern einiges ab
Seit einigen Jahren ist der MC Flöha e.V. im ADMV mit zahlreichen Nachwuchsfahrern erfolgreich im ADAC Enduro Jugend Cup vertreten. Da schien es nur eine Frage der Zeit, bis auch auf dem vereinseigenen Streckenareal „Im Vogeltal“ einmal ein Lauf zur beliebten Enduro-Nachwuchsserie stattfinden würde. Am vergangenen Samstag war es nun soweit! Der überaus engagierte Verein stellte eine rundum tolle Veranstaltung auf die Beine. Beim Abstecken der beiden, charakteristisch vollkommen unterschiedlichen Sonderprüfungen, waren keine Geringeren als die beiden ehemaligen Deutschen Enduro Meister Marko Barthel und Marcus Kehr involviert. Über 2000 Pfähle wurde letztlich für die flüssig gesteckte Ackerprüfung geschlagen, während der Test auf der Motocross-Strecke mit Auf- und Abfahrten, Sprüngen, Steilkurven und einigen selektiven Abschnitten bestach.
Auch Deutschlands derzeit schnellster Enduro-Fahrer Jeremy Sydow war in die Veranstaltung mit eingebunden. Nicht nur, dass er tags zuvor die Sonderprüfungen mit abbänderte, war er auch als Vorfahrer für den morgendlichen Lauf der Schülerklassen 50 und 65 im Einsatz. Eine schöne und zusätzliche Motivation für die Jüngsten, die kurz darauf bei prallem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen auf Zeitenjagd gingen. Nach vier schweißtreibenden Runden war es letztlich Tim Tränkner, der den Sieg bei den 50ern erringen konnte. Ein Meilenstein in der noch jungen Karriere des Großolbersdorfers, der nach zahlreichen zweiten und dritten Plätzen nun erstmals ganz oben auf dem Treppchen stand! Mika Klose aus Riesa, der zuvor alle drei Saisonläufe gewann, wurde Zweiter und verteidigte damit seine Tabellenführung. Dass er überhaupt am Start war, zeigt seine Kämpfernatur, denn nur ein paar Tage zuvor hütete er mit einer starken Erkältung und Fieber das Bett. Rang drei bei den Jüngsten ging an Liam Paul aus dem fränkischen Mitteleschenbach. Die E-Bike-Klasse gewann der Flöhaer Trey Handrick vor Till Friedrich Trottner aus Großharthau-Seeligstadt. In der Klasse 65 war Jordan Wittenberg einmal mehr das Maß der Dinge. Souverän siegte der Letschiner und machte damit einen riesigen Schritt in Richtung Titelgewinn, den er schon beim nächsten Lauf perfekt machen könnte. Besonders eng gestaltete sich der Kampf um Rang zwei. Nils Lindner aus Zeulenroda-Triebes und Lokalmatador Paul Kehr, der nur wenige Meter Luftlinie vom Streckenareal entfernt wohnt, schenkten sich nichts. Nach fünf spannenden Runden lag der Thüringer gerade einmal 1,4 Sekunden vor seinem Konkurrenten aus Flöha. Was für ein Krimi!
Auch nach dem Mittag ging es mit Hitze, Staub, großartigem Endurosport und manch knappen Entscheidungen weiter hochbrisant zur Sache. In der Klasse 125 setzte sich in Abwesenheit des Cup-Führenden Erik Neubert (Großrückerswalde) Max Stradtner aus Dietenhofen erfolgreich durch, der mit seiner schnellen wie spektakulären Fahrweise den Bernsdorfer Willi Damerau auf Rang zwei verwies. Lenny Reimer, ein mit zahlreichen Titeln dekorierter EJC-Fahrer, ist in diesem Jahr das erste Mal dabei. Mit einem geliehenen Motorrad und Rang drei, bewies der Krumhermersdorfer erneut sein Können, wenngleich sein Abstand auf den Vierten Emil Keßler aus Plauen nur winzige 0,9 Sekunden betrug! Die Fahrer der Klasse 85A mussten, wie auch die 125er, sieben Runden absolvieren. Auch hier hätte die Entscheidung um den Tagessieg kaum enger ausfallen können. Sieger Noah Rübesamen aus Arnstein lag nach über 55 Minuten Prüfungszeit gerade einmal 2,7 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Simon Delling. Der Chemnitzer übernimmt damit die Führung in der Gesamtwertung von Elias Neukirchner, der mit gebrochener Hand leider nur als Zuschauer vor Ort war. Tagesdritter in der 85 A wurde der Zschopauer Moritz Engelmann. Die Klasse 85B dominierte Simons Zwillingsbruder Darius Delling, der nach sechs Runden fast zwei Minuten Vorsprung hatte. Auf den Rängen zwei und drei folgten Kurt Timmel (Krumhermersdorf) und Lou Wohlhaupt (Arnstein).
Die Ladies-Wertung entschied Magdalena Höfer aus Dornburg-Camburg für sich. Platz zwei belegte Lea Meier (Lossatal), die eine Woche zuvor beim Heimspiel in Meltewitz EM-Dritte geworden ist. Rang drei ging an Newcomerin Neele Trexler aus Drebach. In der prestigeträchtigen Mannschaftswertung entriss das Team des Off-Road Club Hilmersdorf dem MC Flöha mit einem einzigen Wertungspunkt den Sieg bei dessen Heimspiel. Hinter diesen beiden Mannschaften platzierten sich die Offroad Rookies auf Position drei.
Schon übernächsten Samstag werden die nächsten EJC-Punkte vergeben. Denn dann geht es beim Off-Road Club Hilmersdorf e.V. im ADAC auf Zeitenjagd und vielleicht gelingt dem ein oder anderen dann die erfolgreiche Revanche?
Text/Foto: ADAC Sachsen, Peter Teichmann