PM: Kawasaki Deutschland, SX Dortmund

SX Dortmund: Beim Jubiläum zwei Mal Bronze für Kawasaki.

Traditionell wurde am vergangenen Wochenende in Dortmund die wenngleich kurze deutsche Supercross-Saison 2024/2025 mit den Rennen im November in Stuttgart und eben in der Westfalen-Metropole abgeschlossen. In den letzten Jahren war Dortmund immer ein gutes Pflaster für Kawasaki bzw. das Kawasaki Team Pfeil. Auch diesmal standen die Vorzeichen gut, doch letzten Endes konnte man an die ganz großen Erfolge der auch jüngeren Vergangenheit nicht ganz anknüpfen.

Mit dem 40. ADAC Supercross Dortmund wurde am vergangenen Wochenende das nächste große Jubiläum in der altehrwürdigen Westfalenhalle gefeiert. Viel zur Geschichte konnten in dieser langen Zeit Kawasaki respektive das Kawasaki Team Pfeil aus dem thüringischen Dreitzsch beitragen. So fuhr zum Beispiel der erste Gesamtsieger und somit erste „König von Dortmund“, der Deutsche Bernd Betzelbacher, Ende Oktober 1983 eine Kawasaki.

Insgesamt feierte Kawasaki bei den vorangegangen 39 Ausgaben des Supercross Dortmund elf Gesamtsiege. Den größten Meilenstein setzte der US-Amerikaner Tyler Bowers, der mit seinen drei Königstiteln 2018, 2019 und 2020 in Farben des Kawasaki Team Pfeil einen lupenreinen Hattrick schaffte und seit dem der Dortmunder Rekordsieger ist.

Im vorigen Jahr hieß der ebenfalls Kawasaki-befeuerte „König von Dortmund“ Cedric Soubeyras, sodass der inzwischen 35-jährige Franzose als Titelverteidiger der Top-Klasse SX1 zum ADAC-SX-Cup-Finale anreiste. Allerdings standen bei ihm die Vorzeichen auf einen weiteren Gesamtsieg nicht gerade günstig. Kurz vor der Auftaktveranstaltung der deutschen Serie hatte sich „Soub“ in Kanada die Hüfte gebrochen und musste lange pausieren. Aber er gab mit seiner Kawasaki KX450 alles, kämpfte mit nach wie vor Schmerzen wie ein Löwe und wurde mit seinen Tagesrängen sieben, drei und vier guter Dritter der Dortmunder Gesamtwertung. „Es war ein hartes Wochenende für mich, nachdem ich mich zwei Monate zuvor schwer an der Hüfte verletzt habe. Es war danach ein langer Weg zurück, um für dieses Wochenende bereit zu sein. Ich hatte die ganze Zeit nur einen Gedanken, ich wollte in Dortmund wieder dabei sein“, begann Cedric Soubeyras anschließend sein Resümee. Und weiter: „In der Vorwoche bin ich ein Rennen in Großbritannien gefahren, aber in Dortmund wird an drei Tagen gefahren, was echt hart für mich war. Am ersten Abend war es schwierig für mich, meinen Rhythmus zu finden, danach wurde es besser. Als ich am Samstag auf dem Podest stand, war das unglaublich und sehr intensiv für mich. Auch mit dem dritten Rang über alle drei Tage muss ich unter diesen Umständen zufrieden sein. Ich bin im vorigen Winter zum Kawasaki Team Pfeil gekommen, bin sehr gut aufgenommen worden und fühle mich im Team echt wohl. Es ist wie eine Familie für mich.“

Der zweite Kawa-Pfeil-Pilot in der SX1 und Landsmann von Cedric Soubeyras, Thomas Ramette, verfehlte an allen drei Tagen den Einzug in die Finalläufe.

In der kleinen Klasse SX2 ruhten die grünen Hoffnungen auf Preston Boespflug. Der 19-Jährige aus dem US-Bundesstaat Washington kam nach seinem Gesamtsieg von Stuttgart als Tabellenleader nach Dortmund, konnte in der Westfalenhalle jedoch nicht an seine Leistung vom „Ländle“ anknüpfen. Zwar war er erneut einer der Schnellsten im Feld, machte allerdings zu viele eigene Fehler bzw. hatte von Konkurrenten auferlegtes Sturzpech. Mit seinen Finalplätzen acht, vier und vier okkupierte er in der Dortmunder Drei-Tages-Wertung den fünften Rang. Im Cup, für den wieder nur die ersten beiden Dortmunder Abende relevant waren, rutschte er auf Platz drei ab bzw. durfte sich zumindest über ideell Bronze freuen. „Ich war sehr motiviert und habe natürlich Titelchancen gesehen. Wie es dann für mich gelaufen ist, war einfach schade. Ich war vielleicht etwas zu nervös und habe zu viele Fehler gemacht. Im nächsten Winter will ich aber wieder nach Deutschland kommen und erneut angreifen“, gab Preston Boespflug anschließend seinen Rück- und Ausblick zugleich.

Nachdem das Kawasaki Team Pfeil schon im Vorfeld des Dortmunder SX-Festivals mit insgesamt 29.500 Fans mit der verletzungsbedingten Absage des Ex-Finalsiegers Matt Moss aus Australien einen Ausfall verdauen musste, folgte bereits am Freitag ein weiterer Nackenschlag. Jack Mather, der ebenfalls 19-jährige Landsmann von „Mossi“, verletzte sich bei einem Sturz in seinem ersten Qualifikationsrennen am Freitag so schwer, dass er zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus musste. Zum Glück konnte er dieses relativ schnell wieder verlassen, doch die zweite KX250 im Zelt des Kawasaki Team Pfeil blieb fortan unberührt.

„Die kurze Saison ist nun vorüber und lief leider nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es war ein sehr durchwachsenes Wochenende. Wir wollten ursprünglich sechs Fahrer an den Start bringen, sind am Ende aber mit einer schon deutlich kleineren Truppe angereist. Beim Supercross kann immer viel passieren, sodass es sicherlich kein Nachteil ist, wenn man sich breiter aufstellen kann. Aber es ist wie es ist. Wir haben in Dortmund schon viele tolle Erfolge gefeiert, diesmal waren halt andere dran“, hielt der Teamchef Harald Pfeil zum diesjährigen SX-Cup-Finale fest, wozu sein Sohn und Junior-Teamchef Tobias Pfeil ergänzte: „Mit ‚Soub‘ müssen wir unter den Umständen echt zufrieden sein. Wir hatten diesen Winter ein paar Rückschläge, trotzdem war es eine gute Entscheidung, wieder Supercross zu machen. Im nächsten Jahr kommen wir zurück und greifen wieder an.“

Mehr Infos unter: www.kawasaki.de.

Text/Bild: Thorsten Horn