PM: MSC Teutschenthal

Endlich wieder Weltklasse-Motocross in Deutschland.

TALKESSEL Teutschenthal war am Wochenende Schauplatz der Motocross-WM 2021.

Endlich wieder Motocross-Spannung pur. Endlich wieder tausende Fans auf den Tribünen. Endlich wieder Fahnen aus zig Nationen im Teutschenthaler Wind. Endlich wieder – so lautet das Fazit wohl aller Beteiligten, die gestern und heute Gastgeber, Organisatoren, Akteure und Zuschauer des Deutschland-Grand-Prix zur Motocross-Weltmeisterschaft im TALKESSEL Teutschenthal waren. Nachdem der WM-Lauf im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden musste, krönten sich der Slowene Tim Gajser (Honda) in der Königsklasse MXGP und der Franzose Maxime Renaux (Yamaha) in der Nachwuchsklasse MX2 bei bestem Motocross-Wetter und vor Zuschauern aus ganz Europa zu den diesjährigen Siegern im TALKESSEL.

WM-Klasse MXGP

Aus deutscher Sicht ergibt sich für die beiden WM-Klassen ein durchwachsenes Resümee. In der MXGP-Klasse (bis 450ccm Motorisierung) war es für den Lokalmatador Henry Jacobi (Honda) ein Wochenende zum Vergessen. Während der Thüringer im ersten Moto nur Rang 20 erreichte, schied er im zweiten Umlauf sogar komplett aus. Damit konnte er im TALKESSEL nur einen WM-Zähler sammeln und rutschte in der WM-Wertung um einen Rang zurück auf nun Platz 15. Beim letzten Grand Prix in Teutschenthal 2019 war Jacobi noch in der MX2-Klasse unterwegs und hatte Gesamtplatz fünf erreicht.

Erfolgreich waren heute andere: Der Sieger von Teutschenthal heißt in diesem Jahr Tim Gajser (Honda), der auch 2019 in Teutschenthal siegreich war und nun das Gesamtklassement übernommen hat. Mit ihm auf dem Podium standen der Niederländer Jeffrey Herlings (KTM) als Zweiter und der Franzose Romain Febvre (Kawasaki) als Drittplatzierter.
Überschattet wird die Freude über spannende Rennen in der MXGP-Klasse von einem schweren Zusammenprall des Spaniers Jorge Prado (KTM) mit seinem Teamkollegen Jeffrey Herlings unmittelbar nach der Zieldurchfahrt im ersten Lauf. Prado, im ersten Umlauf Sieger, konnte verletzungsbedingt beim zweiten Lauf nicht mehr antreten.

Für die weiteren deutschen Starter, die Brüder Tim und Tom Koch aus Wormstedt (Husqvarna/KTM) sowie Mike Stender (Yamaha) und Stefan Ekerold (Husqvarna), reichte es heute nicht für WM-Punkte.

WM-Klasse MX2

Die beste Platzierung eines deutschen WM-Fahrers holte heute mit Rang sieben der 17-jährige Simon Längenfelder (GasGas) in der Klasse MX2 (bis 250ccm Motorisierung). Im WM-Ranking rückte der gebürtige Bayer, der am vergangenen Wochenende noch für das deutsche Team bei der Mannschaftsweltmeisterschaft „Motocross der Nationen“ in Italien am Start war, einen Platz vor auf nun Rang elf.
Neben Längenfelder waren noch die Deutschen Paul Haberland (Honda), Marnique Appelt (KTM) und Nico Greutmann (Husqvarna) in der kleinen WM-Klasse am Start, die allesamt aber hintere Plätze belegten und damit keine WM-Punkte einfuhren.

Über den Grand-Prix-Sieg kann sich der Franzose Maxime Renaux (Yamaha) freuen. Bei der Siegerehrung hatte noch sein Landsmann Tom Vialle (KTM) ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Da er während des zweiten Rennens jedoch eine Sicherheitsflagge missachtet hatte, wurde er nach den Rennen von der Jury zwei Plätze nach hinten versetzt, was ihm den TALKESSEL-Sieg kostete. Als Dritter wird der Österreicher Rene Hofer (KTM) in der Siegerliste geführt, der sich sichtlich über seine erste WM-Podiumsplatzierung überhaupt freute.

Klassen EMX250 und EMX125 zur Europameisterschaft

Zum Programm des MXGP von Teutschenthal zählten auch in diesem Jahr zwei Klassen der Europameisterschaft. Coronabedingt wurden diese bereits komplett am gestrigen Samstag ausgefahren. Der Italiener Nicholas Lapucci (Fantic) holte sich mit zwei Laufsiegen den Teutschenthaler Pokal in der Klasse EMX250 vor dem Norweger Kevin Horgmo (GasGas) und seinem Landsmann Andrea Bonacorsi (Yamaha). Hervorragende Ergebnisse fuhren mit Rang sieben der Chemnitzer Jeremy Sydow (Yamaha) und Rang acht Maximilian Spieß aus Ortrand (Fantic) ein. Weitere deutsche Fahrer schafften es nicht in die Punkte.

Turbulent ging es in der kleineren Motorisierungsklasse EMX125 zu. Hier siegte der Niederländer Ivano van Erp (Yamaha) mit einem Punkt vor Bobby Bruce aus Großbritannien (GasGas) und Lucas Coenen aus Belgien (Kawasaki). Bester deutscher Youngster war Valentin Kees aus Schwabniederhofen (KTM), der sich mit einem guten zweiten Lauf immerhin sechs Meisterschaftspunkte holte und im Teutschenthaler Gesamtklassement auf Platz 19 einkam. Zwei Punkte gab es auch für den Teamkollegen Maximilian Werner aus Jena. Mit dem Kampf um die Meisterschaft der EMX125 haben beide aber nichts zu tun.

Premiere e-Motocross

Zum allerersten Mal überhaupt wurden an diesem WM-Wochenende in Teutschenthal Meisterschaftspunkte in einer e-Motocross-Klasse vergeben. Fahrer von sechs bis acht Jahren gehen in dieser neuen Serie an den Start, die über fünf Läufe ausgetragen wird. „Minis“ aus ganz Europa waren dafür in den TALKESSEL angereist, um im Rahmen der heutigen WM um Podiumsplatzierungen zu fahren. Der Spanier Eleu Jose (Husqvarna) konnte nach zwei Läufen den Siegerpokal in die Höhe stemmen, neben ihm auf dem Podium die beiden Österreicher Elias Eder (KTM) und Maurice Heidegger (GasGas). Bester Deutscher wurde Felix Siegl (Husqvarna) als 14. im Endklassement.

Jens-Uwe Jahnke, Vorsitzender des MSC Teutschenthal zieht ein positives Resümee für das Rennwochenende: „Es war eine tolle Veranstaltung. Nach zweieinhalb Jahren Pause konnten wir zeigen, dass wir nicht aus der Übung sind und weiterhin ein WM-Rennen mit hohem Standard ausrichten können. Die Planung war aufgrund der Corona-Pandemie sehr schwierig. Doch das Wochenende war ein riesiges Erlebnis für alle vor Ort und wir freuen uns jetzt schon wieder auf das nächste Jahr.“

Text/Bild: MSC Teutschenthal