PM: MSC Teutschenthal

Gajser und de Wolf gewannen Quali-Rennen.
WM-Gesamtführende heizten die Stimmung im Talkessel an.

Der erste Tag des LIQUI MOLY MXGP of Germany 2024 in Teutschenthal dürfte so recht nach dem Geschmack der Fans gewesen sein. An diesem standen für die beiden WM-Klassen MXGP und MX2 die Quali-Rennen auf dem Programm, bei denen es außer um die besten Startplätze für die Grand-Prix-relevanten Rennen am Sonntag zugleich um die ersten WM-Punkte des Wochenendes ging. Die jeweils meisten sicherten sich in einem bereits sehr gut gefüllten „Talkessel“ die beiden Tabellenführer Tim Gajser und Kay de Wolf. Der Regengott muss Motocross-Fan sein, denn bis auf zwei fast harmlos anmutende Schauer herrschte bestes Rennwetter.

Am ersten Tag des LIQUI MOLY MXGP of Germany an diesem Wochenende im legendären Teutschenthaler Talkessel gewannen mit dem Slowenen Tim Gajser auf Honda und dem Husqvarna-Piloten Kay de Wolf aus den Niederlanden zwar die beiden Gesamtführenden der Weltmeisterschaftsklassen MXGP und MX2, doch von einer Überlegenheit konnte in beiden Fällen keine Rede sein.

Das Quali-Race der Top Klasse MXGP war der stimmungsvolle Abschluss des Renntages und zugleich das Opening für einen langen Party-Abend. In diesem über 20 Minuten plus zwei Runden führte der Weltmeister des Vorjahres, der Spanier Jorge Prado auf seiner GASGAS, exakt die Hälfte des Rennens (sechs Runden) das Feld an, dann übernahm Tim Gajser das Zepter und siegte letztendlich mit gut neun Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Romain Febvre (FRA, Kawasaki) vor Jeffrey Herlings (NED, KTM), womit vier der fünf im Feld befindlichen Weltmeister auf den ersten vier Plätzen ins Ziel kamen. Hinter Jeremy Seewer (SUI, Kawasaki) wurde der weitere Ex.Weltmeister, Pauls Jonass (LAT, Honda), Sechster. Der Bad Sulzaer Henry Jacobi wurde als Neunter von insgesamt zehn deutschen überwiegend Wild-Card-Piloten bester Deutscher und kassierte dafür zwei WM-Punkte.

In der „kleinen“ WM-Klasse MX2 führte Kay de Wolf zunächst, doch in der dritten Runde luchste ihm sein Landsmann Rick Elzinga auf Yamaha die Führung für drei Runden ab. Danach stellte Kay de Wolf die Weichen wieder auf Sieg. Während Rick Elzinga noch auf den fünften Platz zurück fiel, machte der Vorjahres-Champion Andrea Adamo aus Italien und auf KTM Kay de Wolf das Leben bis zum letzten Meter schwer. Am Ende trennte die beiden Streithähne nur etwas mehr als eine Sekunde, wobei Andrea Adamo schon nach der letzten Kurve, respektive der letzten reellen Überholmöglichkeit, Gas rausnahm.
Die Plätze drei und vier sicherten sich der Teutschenthaler Vorjahressieger Liam Everts (BEL, KTM) und Mikkel Haarup (DEN, Triumph).

Unser deutscher Hoffnungsträger Simon Längenfelder hatte im Zeittraining die schnellste Runde gedreht, doch im (Quali-)Rennen stürzte er zweimal, davon einmal ziemlich heftig, und wurde so nur Achter. Das heißt nach dessen eigener Aussage für den Rennsonntag aber noch gar nichts. Konkret meinte er dazu: „Ich habe heute einfach zu viele Fehler gemacht. Außerdem war ich oft zu nah an den Vorderleuten, sodass ich auf der schmierigen Strecke viel Dreck auf die Brille bekam. Irgendwann waren dann meine Abreißer aufgebraucht, da habe ich noch weniger gesehen. Aber die Sache ist abgehakt und morgen ein neuer Tag. Dann wird wieder angegriffen, denn an meinem Ziel Podest hat sich nichts geändert.“ Das ist absolut noch möglich, denn für die Grand-Prix-Wertung werden nur die beiden Heats am Sonntag herangezogen.

Nachdem die Damen-WM 2018 letztmals im Talkessel zu Gast war, erfreut diese in diesem Jahr die Teutschenthaler Fans endlich erneut. Deren erstes von zwei Rennen gewann die Spanierin Daniela Guillen vor der sechsfachen (Damen-Rekord-)Weltmeisterin Kiara Fontanesi aus Italien. Larissa Papenmeier kämpfte nach anfänglicher Führung unter dem frenetischen Jubel der schwarz-rot-gelb gekleideten Fans lange Zeit auf bzw. um einen Podestplatz, musste sich am Ende aber mit Rang vier hinter der WM-Führenden Lotte van Drunen aus den Niederlanden begnügen.
Die weiteren deutschen Mädels in den Punkten waren Alexandra Massury und Fiona Hoppe auf den Plätzen zwölf und 13 sowie Janina Lehman und Alicia Reitze, die 17. bzw. 19. wurden.

Auch die wichtigste Europameisterschaftsklasse unterhalb der WM, die EMX250, trug heute ihren ersten Wertungslauf aus. In diesem setzte sich der Italiener Valerio Lata gegen den Franzosen Maxime Grau sowie den Letten Karlis Alberts Reisulis durch. Der Jenaer Maximilian Werner wurde Zehnter.

Beim ersten Rennen der Kids- und Elektro-Bike-Klasse MXE kämpften der Österreicher Ryan Gabriel und der als Gesamtführender angereiste Franzose Lucas Bos rundenlang um die Führung, bis Ryan Gabriel stürzte und Lucas Bos nicht ausweichen konnte. Somit war Bos´ Landsmann Jonas Moutin der lachende Dritte und fuhr zum Laufsieg vorm Deutschen Alexander Bihlmann. Dritter wurde Vitus Horsebog aus Dänemark.

Am Sonntag, dem 2. Juni, geht es dann in den WM-Klassen MXGP und MX2 in je zwei Rennen ab 13:15 Uhr um die Grand-Prix-Siege sowie weitere wichtige WM-Punkte. Die drei Supportklassen bestreiten ab 9:40 Uhr ihre zweiten Rennen und ermitteln so ihre Gesamtsieger des Wochenendes.

Weitere Infos gibt es unter: www.mxgp-germany.de und www.msc-teutschenthal.de.

Text/Bild: Thorsten Horn