Erneut zwei tolle Motocross-Tage beim MSC Thurm.
Deutsche Motocross Meisterschaft und Sachsenmeisterschaft lockten zahlreiche Fans an die MX-Strecke.
Das 29. ADAC Motocross im westsächsischen Thurm war ein Erfolg auf ganzer Linie. Hochkarätiger Sport mit den Besten, die die deutsche Motocross-Szene zu bieten hat, bestes Rennwetter und ein Zuschauer-Plus von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Folglich sah man bei den Verantwortlichen und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern sowie dem nahezu gesamten „Fahrerlagervolk“ fast durchweg strahlende Gesichter.
In der Top-Kategorie der Deutschen Motocross Meisterschaft, der DM Open, stellte der bereits als Meister 2024 angereiste Noah Ludwig aus Aschersleben mit zwei souveränen Laufsiegen sowie seinem demzufolge nächsten Tagessieg eindrucksvoll unter Beweis, warum der DM-Titel in diesem Jahr ihm gehört.
Zwei actionreiche Motocross-Tage liegen nun hinter dem MSC Thurm e. V. im ADAC. An denen wurden etwas mehr als 3.000 MX-Fans und Gäste an der Motocross-Strecke „An der Lindenallee“ im Mülsener Ortsteil Thurm gezählt.
Der erste Tag (Samstag, der 28. September) gehörte im Wesentlichen den drei Kinderklassen der Sachsenmeisterschaft, den Klassen Bamini (50 ccm), Kids (65 ccm) und Junioren (85 ccm), sowie der ersten der fünf Solo-Klassen der sogenannten „DMX Nationals“.
In dieser Deutsche Junioren Motocross Meisterschaft 250 genannten Kategorie brachte Peter König aus Eberswalde ein sattes Punktepolster mit und machte im ersten Lauf mit einer kontrollierten Fahrt auf Rang sechs seinen Meistertitel ebenfalls, wenngleich nur leicht vorzeitig, perfekt. Ebenso war der Vize-Titel an den Laufsieger Paul Haberland aus Erfurt damit bereits vergeben.
Das zweite zwar wiederum prestigeträchtige, jedoch nur für die nachfolgenden Tabellenplätze wirklich relevante Rennen, war eines der spannendsten, welches auch eingefleischte MX-Fans in den letzten Jahren zu sehen bekamen. Bei diesem setzte sich Leon Rudolph vom Gastgeber-Verein knapp vor Paul Haberland durch. Auf der dritten Position ganz knapp dahinter lag bis eingangs der letzten Runde Peter König, doch mit dem Mut der Verzweiflung drückte sich Tom Schröder aus Römstedt am neuen deutschen 250er-MX-König vorbei, wurde Dritter des Rennens und sicherte sich diesen Platz auch in der Abschlusstabelle hauchdünn vor Leon Rudolph. Der knapp Unterlegene sagte anschließend: „Den letzten Lauf der Saison auf Platz eins abzuschließen, ist der Hammer. Auch wenn es in der Meisterschaft nicht ganz für Rang drei gereicht hat, bin ich mit der Saison zufrieden. Der MSC Thurm hat eine mega Arbeit geleistet und einen Werksboden (Szene-Begriff für eine erstklassig präparierte Strecke) hingezaubert. Vielen Dank auch an meine vielen Fans, die mich so toll unterstützt haben.“
Club-Fahrer mischten in Sachsenmeisterschaft wieder vorn mit
Den Renntag der drei Nachwuchsklassen der Sachsenmeisterschaft nutzten wieder etliche DM-Piloten zur Vorbereitung auf ihren letzten großen Tag des Jahres am Sonntag und okkupierten naturgemäß auch die vorderen Plätze. Dennoch schlugen sich unter anderem auch die weiteren Fahrer des MSC Thurm, Jimmy Opitz aus Werdau, Lukas Fiedler aus Meerane, Domenik Klemm aus Großolbersdorf, Connor Schubert aus Lichtenstein, Maximilian Ebert aus Lugau, der weitere Lichtensteiner Hardy Kretzschmar, Oskar und Anton Seidel aus Reichenbach sowie Aniane Leier aus Neukirchen/Erz., speziell in der separaten Sachsenmeisterschaftswertung wacker. In der kleinsten Hubraum-Klasse bis 50 ccm bestritt zudem der erst sechsjährige Fritz Brenner aus Schlunzig als jüngstes Ziehkind des MSC Thurm sein erstes Motocross-Rennen.
Die doppelte Dröhnung
Am Sonntag ging es in den weiteren vier Solo-Klassen der Deutschen Motocross Meisterschaft zur Sache. In der Top-Kategorie Open ließ der bereits als Meister feststehende Noah Ludwig aus Aschersleben nichts anbrennen und setzte mit zwei weiteren Laufsiegen sowie dem logischerweise Tagessieg ein dickes Ausrufezeichen hinter seine Erfolgssaison. Während in der Thurm-Wertung Tim Koch aus Wormstedt mit einem dritten Platz im ersten Lauf und einem zweiten im zweiten auf die zweite Stufe des Tagespodests gerufen wurde und der nicht mit ihm verwandte Nico Koch aus Braunschweig mit den gleichen, jedoch in umgekehrter Reihenfolge eingefahrenen Heat-Plätzen gemäß Motocross-Arithmetik als Dritter gewertet wurde, durften sich Nico Koch über DM-Silber und Tim Koch über Bronze freuen.
Und weil Motocross fahren so schön ist, rückte auch Leon Rudolph am Sonntag gleich nochmal aus. Inmitten des 450er-Establishments bugsierte er seine 250er einmal auf den achten und einmal auf den siebenten Platz, mit denen er auch in der Tageswertung starker Siebenter wurde. „Das war mein bisher bestes Heimrennen – sportlich, aber auch emotional, denn es waren echt viele Leute aus meinem Umfeld da, die mich angefeuert haben. Das war der Hammer. Die waren so laut, dass ich das auf der Strecke richtig gespürt habe. Das war einmalig“, kleidete er seine Glückseligkeit anschließend in Worte.
Auch Lukas Fiedler und Jimmy Opitz waren an beiden Tagen im Einsatz. Sie sammelten am Samstag weitere Meisterschaftspunkte für die Viertelliterklasse der Motocross-DM und eröffneten am Sonntag mit ihren Tagesrängen 14 und 15, ebenfalls mit ihren 250ern vom Vortag fahrend, neue Konten in der (450er-)Open-Klasse.
In der 125er-Kategorie der DM sicherte sich Oskar Louis Romberg aus Werl den Thurmer Tagessieg vor Aaron Kowatsch aus Schwaigern-Stetten sowie Elias Pfeiffer aus Meuchen. Paul Neunzling aus Pinnow stand hier ebenfalls schon vorm Finale als neuer Champion fest. Er musste mit einem Ausfall im zweiten Lauf mit Tagesrang zehn vorliebnehmen. Der ebenfalls unter der Flagge des MSC Thurm fahrende Drebacher Maxim Günther wurde Tages-14.
Neuer Deutscher 85er Jugend Motocross Meister wurde Luca Nierychlo aus Hohenahr, der sich dazu mit Tagesrang fünf begnügte. Hier waren Luca Frank aus Rasdorf-Grüsselbach, Raphael Hellmuth aus Stadtlauringen sowie Tim Schröter aus Ballenstedt in eben dieser Reihenfolge die Thurmer Tages-Podeststürmer.
Domenik Klemm wurde mit immerhin einer Fahrt in die Punkteränge (bis Platz 20) 21. und Connor Schubert 32.
Sein Meisterstück im wahrsten Sinne des Wortes machte bei den 65ern der Apoldaer Felix Siegl. Der Sohn des mehrfachen Deutschen Meisters Daniel Siegl gewann beide Läufe und konnte sich schon nach dem ersten für den ganz großen Jahreserfolg feiern lassen. Maximilian Ebert fuhr in beiden Heats in die Punkte und wurde damit Gesamt-18.
Durchweg positives Fazit des Club-Vorsitzenden
„Ich glaube, es waren alle die da waren zufrieden. Ich habe zumindest kein Murren gehört“, meinte der 1. Vorsitzende des MSC Thurm, Jörg Fiedler, am Ende einer rundum gelungenen Veranstaltung. Und weiter: „Unsere Strategie, mit allen fünf DM-Solo-Klassen an einem Wochenende ist voll aufgegangen, damit bin ich super zufrieden. Es hat alles sehr gut funktioniert, auch der eng getaktete Zeitplan. Schön ist auch, dass wir wieder mehr Zuschauer anlocken konnten als im vorigen Jahr. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen unseren Club-Mtgliedern und weiteren ehrenamtlichen Helfern, unseren Sponsoren sowie den uns wohl gesonnenen Behörden.“
Fürs nächste Jahr plant der rührige Verein, der zum Beispiel auch für sein ebenfalls in kompletter Eigenregie gestaltetes Catering von allen Seiten nur Lob bekam, erneut einen DM-Lauf zu veranstalten, bestenfalls wieder das Finale.
Sehr gut angenommen wurde auch das Schnuppertraining für bislang noch nicht infizierte Kinder, bei welchem im Rahmen der ADAC MX Academy Testrunden auf kleinen zur Verfügung gestellten Bikes angeboten wurden.
Weitere Infos unter www.msc-thurm.de.
PM: MSC Thurm