In Frauenfeld biegt die Motocross-WM auf die Zielgerade ein.
Die Favoriten der Top-Klasse MXGP.
Nach einer kleinen Pause wartet auf die Akteure der Motocross-Weltmeisterschaft 2024 im August der nächste Dreierpack mit Rennen im Wochenrhythmus. Nach Uddevalla in Schweden und Arnhem in den Niederlanden kommen die weltbesten Motocrosser am 24. und 25. August zum MXGP of Switzerland nach Frauenfeld. Bevor die Motocross-WM mit ihren Saisonläufen 15, 16 und 17 von insgesamt 20 auf ihre Zielgerade einbiegt, wollen wir einen Ausblick wagen, wer beim großen Stollen-Fest der Extraklasse im Kanton Thurgau zum Kreis der Favoriten zu zählen ist.
In der Top-Klasse MXGP erleben wir aktuell einen Dreikampf von drei mit bereits mehreren WM-Titeln dekorierten Fahrern an der Spitze.
Gesamtführender ist derzeit der Slowene Tim Gajser vom Team HRC mit 705 Punkten auf seinem Konto. Der MX2-Champion des Jahres 2015 sowie vierfache MXGP-Weltmeister (2016, 2019, 2020, 2022) hat von den ersten 14 Motocross-Grand-Prix 2024 zwar erst drei gewonnen, doch ist er bisher ein Muster an Konstanz.
Tabellenzweiter ist der Spanier Jorge Prado. Der Pilot vom Team Red Bull GASGAS Factory Racing setzte sich 2018 und 2019 die Krone der MX2-Kategorie auf und sicherte sich im vorigen Jahr erstmals den Titel in der großen Klasse. Er legte in diesem Jahr mit vier GP-Siegen bei den ersten vier Rennen los wie die Feuerwehr und hat danach drei weitere Saisonsiege eingefahren. Mit seinen 681 Punkten liegt er deren 24 hinter „TiGa243“, also weniger als ein Heat-Sieg einbringt, nämlich 25 Zähler.
Weitere 14 Punkte hinter Jorge Prado (mit total 667) liegt Jeffrey Herlings auf Tabellenrang drei. Der Niederländer vom Team Red Bull KTM Factory Racing ist nicht nur ebenfalls fünffacher Weltmeister (2012, 2013 und 2016 MX2 sowie 2018 und 2021 MXGP), sondern der Rekord-GP-Sieger. Am vergangenen Wochenende feierte „The Bullet“ auf seinem Lieblingsuntergrund Sand im belgischen Lommel seinen dritten Saison- sowie insgesamt 106. Grand-Prix-Sieg. Den (zehnfachen) Rekord-Weltmeister Stefan Everts hat Jeffrey Herlings schon vor geraumer Zeit überflügelt. Bis dahin hatte der Belgier mit seinen 101 GP-Siegen auch diesen Rekord lange Zeit gehalten.
Wenngleich sie mit dem Ausgang der Weltmeisterschaft 2024 mutmaßlich nichts mehr zu tun haben dürften, zeigt auch so mancher dahinter klassierter Fahrer immer wieder sehr gute Leistungen und kann von Zeit zu Zeit in die Phalanx der Top-3 eindringen.
Zum Beispiel der auf dem vierten Tabellenrang liegende Niederländer Calvin Vlaanderen vom Monster Energy Yamaha Factory MXGP Team oder der fünftplatzierte Jeremy Seewer. Für den 30-jährigen Schweizer geht es nun allerdings auch darum, sich würdevoll von seinem Kawasaki Racing Team MXGP zu verabschieden, denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge zieht es den 30-jährigen Bülacher zum neusten Abenteuer von Ducati, dem Einstieg in die Motocross-WM 2025.
Hinter dem weiteren Niederländer Glenn Coldenhoff vom Team Fantic Factory Racing MXGP folgt im Klassement auf Platz sieben mit Romain Febvre ein weiteren Ex-Weltmeister. Der Franzose sicherte sich 2015 den MXGP-Titel und gehört bis heute zur Weltspitze. Er rangierte in dieser Saison lange auf dem dritten Tabellenplatz, doch infolge einer Daumenverletzung musste er zwischenzeitlich vier Rennen aussetzen, sodass er im Ranking entsprechend abrutschte.
Noch schlimmer erwischte es den Letten Pauls Jonass vom Team Standing Construct Honda MXGP. Der MX2-Weltmeister von 2017 hatte sich mit seinem Grand-Prix-Sieg beim fünften Saisonlauf in Portugal gerade wieder an die Weltspitze heran gekämpft, dann zwangen ihn ein Oberarmbruch und eine ausgekugelte Schulter vom Startcrash im deutschen Teutschenthal erneut in eine lange Verletzungspause und ließ ihn auf Platz neun des Rankings zurück fallen. Wann er wieder ans Startgatter rollen kann ist derzeit noch ungewiss.
Gesamtzehnter ist aktuell Valentin Guillod. Der 31-jährige Freiburger vom TEAM SHIP TO CYCLE HONDA SR MOTOBLOUZ erlebt gerade seinen zweiten Frühling und konnte auch in dieser WM-Saison schon so manches Ausrufezeichen setzen. So wurde er zum Beispiel auf der indonesischen Insel Lombok inmitten der vielen Werkspiloten starker Gesamtfünfter.
Aus Schweizer Sicht beachtlich schlug sich bisher auch Kevin Brumann aus Ehrendingen, der bereits im Vorjahr als 19-Jähriger den Schritt von der MX2 in die MXGP wagte. Mit seinem deutschen Team SixtySeven Racing-Team nimmt er allerdings nicht an allen Grand Prix teil, schaffte es dann aber fast immer in die Punkte. Er rangiert aktuell auf dem 25. Tabellenplatz.
Wie die Top-Stars sowie die Schweizer Piloten beim diesjährigen MXGP of Switzerland abschneiden, werden wir am 24. und 25. August in Frauenfeld erleben.
Tickets und weitere Infos unter: www.mxgp-switzerland.com.
Text/Bild: Thorsten Horn