PM: MXoN Team Germany

Simon Längenfelder ist zuversichtlich für das MXoN in Ernée.

Am kommenden Wochenende tritt am 7. Und 8. Oktober das MxoN Team Germany beim 76. Monster Energy FIM Motocross of Nations im französischen Ernée an. Simon Längenfelder tritt in der MX2-Klasse an und möchte nach dem dritten Rang in der MX2-Weltmeisterschaft seine Saison mit dem Klassensieg krönen. Der Holeshot Award-Sieger der aktuellen WM-Saison weiß, dass seine guten Starts entscheidend für ein gutes Abschneiden sein werden. Im Interview spricht Simon über seine Erwartungen.

Herzlichen Glückwunsch zur Aufstellung als Fahrer des MxoN Team Germany! Wie sehr freut es dich, wieder Teil der Mannschaft zu sein?

Simon Längenfelder: „Ich freue mich immer sehr darauf, beim Motocross of Nations mitzufahren, weil es eines der größten Events auf der Welt ist. Da pro Nation immer nur drei Fahrer ausgewählt werden, ist es etwas spezielles, einer dieser drei Fahrer zu sein. Das freut einen immer.“

Ist das MXoN ein Rennen wie jedes andere, abgesehen vom Prestige?

„Nein, es ist ein bisschen anders, schon vom Zeitplan. Am Sonntag liegt alles echt eng beieinander. Man kommt nach dem ersten Rennen raus und hat nur eine halbe Stunde Zeit, um sich sauber zu machen. Der Mechaniker muss sich ebenfalls beeilen, um das Motorrad wieder fertig vorzubereiten, da es schnell wieder zum nächsten Start vorgeht. Dadurch ist der Ablauf für einen MX2-Fahrer echt hektisch, aber man nimmt das für die Ehre sehr gerne in Kauf.“

Mit deinen Teamkollegen Ken Roczen und Tom Koch seid ihr stark aufgestellt, gibt dir das eine zusätzliche Motivation?

„Auf jeden Fall haben wir dieses Jahr ein extrem gutes Team. Tom war beim letzten MXGP-Rennen in den Top Ten, was schon echt gut ist. Und zu Kenny braucht man nichts zu sagen, der ist in Amerika so gut gefahren und auch sehr konstant. Ich denke, dass wir da auf jeden Fall ein gutes Resultat schaffen können. Und wir sind alle ziemlich jung, cool drauf und easy going. Ich denke mal, das passt gut zusammen. Wir werden im Team eine geile Stimmung haben für die Rennen.“

Welche Erwartungen oder Ziele hast du für das Team Germany?

„Ich habe da keine zu großen Erwartungen, weil wir immer noch drei Fahrer sind. Man hat zwar ein Streichergebnis, aber da kann in den Läufen so viel passieren und man muss erst mal durchkommen. Ich würde einfach sagen, jeder von uns fährt die Rennen so gut wie er kann und versucht so weit vorne wie möglich zu sein. Dann sieht man am Ende, wie viel Punkte wir haben im Gegensatz zu den anderen.“

Was hast du dir für deine eigene Klasse vorgenommen?

„Ich war dieses Jahr in der MX2-Weltmeisterschaft Dritter, es ist vermutlich nicht überheblich, wenn ich sage, dass ich versuchen werden, meine Klasse zu gewinnen. Aber es ist nicht einfach, gegen die 450er zu fahren. Es kommt sehr auf den Start an, aber es ist für alle gleich und ich versuche einfach so weit vorne wie möglich zu sein. Es geht in den Rennen oft sehr chaotisch zu und man weiß nie, auf welcher Position man ist, mit wem man gerade fährt, ob der aus derselben Klasse ist. Deswegen ist die Devise: einfach immer Vollgas geben und versuchen so weit vorne wie möglich zu sein.“

Du kennst die Strecke bereits vom MXGP, worauf wird es ankommen?

„Ernée ist eine mega coole Strecke mit schöner Kulisse am Berg. Für die Fans ist es sehr cool zum Zuschauen. Es kommt wie immer sehr auf den Start drauf an. Man hat mit der 450er leichte Vorteile, wenn es den Berg hochgeht. Aber auch die 250er hat ein paar Vorteile, weil es sehr viele enge Kurven gibt, wo man das Motorrad besser um die Ecken werfen kann. Aber ich denke, es wird wie immer wichtig sein, einfach sauber und mit schöner Technik zu fahren.“

Gehst du an das MXoN anders ran als an ein normales Rennen?

„Man geht ein bisschen anders ran, weil man gegen 450er fährt und es nicht so ein extremer Druck ist, wie wenn es nach 20 Rennen im Jahr beim Finale um eine Spitzenposition geht. Es ist nicht so, dass man keinen Druck hat, sondern es ist Druck auf eine andere Art. Abgesehen davon geht man schon wie an jedes andere Rennen heran. Man versucht immer einen guten Start zu haben, danach sein Ding zu machen, sauber zu fahren, keine Fehler zu machen, nicht zu stürzen und so schnell wie möglich zu sein. Ein Rennen ist ein Rennen.“

Was macht den besonderen Reiz des MXoN aus?

„Man fährt für Deutschland! Wir sind drei Fahrer, die für Deutschland fahren. So viele Fans stehen hinter einem, alle deutschen Moto-Begeisterten feuern einen an und hoffen das Beste für uns. Schon das ist etwas sehr Spezielles. Man fährt für die Ehre und dabei zu sein ist ein ganz besonderes Erlebnis, das man nicht vergisst. Da freut man sich einfach drauf.“

Text: Sebastian Wolter

Bild: MXoN Team Germany