Tom Koch: „Für das Team das Beste herausholen“.
Tom Koch tritt zum zweiten Mal im Team Germany als Stammfahrer an und ist damit der Fahrer mit den wenigsten Starts beim Motocross of Nations. Dennoch hat er keinen Bammel vor großen Namen und freut sich auf das Gesamterlebnis, wie er im Interview verrät.
Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Nominierung als Fahrer des MXoN Team Germany. Wie sehr freust du dich darüber, zum zweiten Mal Teil der deutschen Mannschaft zu sein?
Tom Koch: „Ich freue mich natürlich riesig. So eine Chance kriegt man nicht oft, besonders, wenn das Rennen in Amerika stattfindet. Als ich 2019 in Assen gefahren bin, lief es relativ gut und wir konnten als deutsches ‚B-Team‘, wie es damals zum Teil hingestellt wurde, ein besseres Ergebnis einfahren als das eigentliche A-Team. Ich freue mich darauf und versuche, das MXoN zu genießen. Es ist das geilste Rennen im Jahr und dabei für sein Land zu fahren, ist ein Highlight.“
Ist das MXoN ein Rennen wie jedes andere, abgesehen vom Prestige?
„Das MX of Nations ist etwas ganz Besonderes vom Drumherum und es sind so viele Nationen da. Damals in Assen waren so viel Zuschauer da, das war nicht normal. Von der Stimmung her ist es noch mal etwas anderes als jedes andere Rennen. Ich habe es dort einfach nur wahrgenommen, genossen und versucht, es wie jedes normale Rennen anzusehen und einfach mein Bestes zu geben. Das ist auch dieses Jahr der Plan.“
Die Teamaufstellung hat, wie so oft, für Diskussionen gesorgt. Wie siehst du das?
„Klar, es gibt sicher noch andere Auswahlen, die man hätte treffen können. Aber im Endeffekt sitzen da mehrere Leute, die die Mannschaft entscheiden, ich treffe ja die Auswahl nicht. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, eine Entscheidung zu treffen. Ich bin für mich froh, dass ich in den USA an den Start gehen darf und nächstes Jahr wird es vielleicht wieder jemand anderes sein. Von daher genieße ich es dieses Mal und freue mich auf die Erfahrung.“
Welche Erwartungen hast du für das Team Germany?
„Ich habe die Starterliste nur überflogen, denke aber, dass wir wirklich gut abschneiden können. Wir haben ein solides Team. Klar, es gibt auch extrem gute Fahrer wie im Team Australien. Die finde ich sehr stark mit den beiden Lawrence-Brüdern und Evans, der mittlerweile auch gut drauf ist. Auch viele andere Teams können gut sein, die wir jetzt nicht so auf dem Schirm haben. Ich möchte zum MXoN gehen und Spaß dabei haben, es genießen, dass ich in Red Bud fahren, die ganzen Fans und das Ganze Rundherum miterleben kann. Und wenn man mit Spaß am Start steht, dann kommen auch die Ergebnisse. Ich hoffe, dass wir wieder ein einstelliges Ergebnis einfahren und wenn es wirklich gut läuft, dann Richtung Top fünf, das wäre sehr gut.“
Und was hast du dir in deiner Klasse vorgenommen?
„Das letzte Mal bin ich in die Top-Ten gefahren, das ist auch dieses Jahr wieder mein Ziel. Ich hoffe, dass ich da ein gutes Ergebnis einfahren kann.“
Gehst du an das MXoN anders heran als an ein normales Rennen?
„Nein, es ist im Prinzip wie ein ganz normales Rennen. Natürlich muss man sich auch da gut vorbereiten und wie bei jedem anderen Rennen den Fokus behalten, damit man keine leichtsinnigen Fehler macht und nicht neben der Spur ist. Es ist ein Rennen. Rennen heißt: immer alles geben und 100 % aus sich rausholen. Aber man soll auch Spaß haben und es aufsaugen, dass man da fahren darf und es genießen, dabei zu sein. Und mit einer gewissen Leichtigkeit fällt einem das Ganze ein bisschen einfacher und dann kommen die Ergebnisse auch.“
Was macht den besonderen Reiz des MXoN aus?
„Dass so viele Leute da sind, so viele Fans. Es ist cool, wenn da viele Tausende Zuschauer am Streckenrand stehen und jubeln. Aber auch, dass man als Team zusammensteht, wo steht man sonst auf dem Rennplatz und fährt als eine Mannschaft? Das gibt es im Motocross nicht, es ist eigentlich eine Einzelkämpfer Sportart. Und beim MXoN ist man wirklich mal ein Team und versucht für das Team das Beste rauszuholen.“
Text: Sebastian Wolter