Gemischte Gefühle auf hartem Untergrund.
Der traditionsreiche Verein des MSC Gaildorf veranstaltete am ersten Augustwochenende den sechsten von insgesamt acht Läufen der ADAC MX Masters. Das Wetter war sommerlich und die Hartbodenstrecke „Auf der Wacht“ wie immer bestens präpariert. Das Team SixtySeven Racing war in drei von vier Klassen vertreten. In der Masters Klasse gingen Mark Scheu und Kevin Brumann an den Start. Im Youngster Cup waren Jan Krug und Jakob Zweiacker vertreten. Für Jakob war das Wochenende leider am Samstag im Hoffnungslauf schon zu Ende. Er zog sich durch einen Sturz einen Bruch des rechten Unterschenkels zu und muss jetzt erst einmal eine Weile pausieren. Im Junior Cup stellte sich John Kranhold ein weiteres Mal der europäischen 85er Elite im Kampf um die begehrten Meisterschaftspunkte.
Mark Scheu 991 – MX Masters:
Dass Mark ein Fan von hartem Boden ist, demonstrierte er am vergangenen Wochenende in Gaildorf. Schon das Training verlief gut und er konnte in seiner Quali-Gruppe Platz neun holen. Im ersten Lauf startete er auf Platz 15, kämpfte sich sogar in die Top Ten nach vorne und kam als sehr guter Elfter ins Ziel. Am Sonntag konnte er den ersten Lauf des Tages auf Position 14 beginnen und dann ging es kontinuierlich nach vorne bis auf den tollen neunten Platz, welchen er bis ins Ziel verteidigen konnte.
Der dritte Lauf startete für ihn auf Platz siebzehn und er war schon wieder an den Top Ten dran, als ein technisches Problem ihn leider zur Aufgabe zwang. Mark beschreibt sein Wochenende wie folgt: „Es war mal wieder eine schöne Hartboden Naturstrecke, was mir sehr liegt. Zudem war es aber auch sehr anspruchsvoll und teilweise tückisch, was man an den vielen Unfällen sieht. Aus den Kurven raus war es schon sehr rutschig. Leider hat es dabei auch unser Team getroffen. Ich selbst konnte eine gute Quali fahren und sogar einmal in den Top Ten ins Ziel kommen und damit bin ich echt mega happy. So langsam zahlt sich die viele Arbeit aus und ich freue mich sehr auf die nächsten Rennen.“
Kevin Brumann 87 – MX Masters:
Der Samstag begann für Kevin sehr gut und er konnte sich im Zeittraining in der Gruppe A mit der schnellsten Rundenzeit an die Spitze setzen. In den ersten Lauf startete er als Siebter und er war schon am fünften Platz dran, als ihn ein Crash nach hinten warf. Er versuchte noch, so gut es ging, sich zurückzukämpfen, aber mehr als Platz 21 war leider nicht mehr drin. Im zweiten Lauf startete Kevin wieder in den Top Ten. Ein kleiner Fehler kostete ihn zwar einige Positionen, aber bis zur Rennmitte war Kevin gut auf Platz zwölf unterwegs. Ein technisches Problem beendete sein Rennen dann leider vorzeitig und verhinderte auch einen Start in Lauf drei. Er fasste sein Rennwochenende wie folgt zusammen: „Im Training habe ich mich sehr wohlgefühlt und auch das Motorrad hat perfekt funktioniert. Das hat die Bestzeit in meiner Gruppe gut widergespiegelt.
Im ersten Lauf war ich an den Top fünf dran, aber dann hat ein Crash ein gutes Ergebnis leider verhindert. Ich musste auch noch ein Banner aus dem Vorderrad entfernen. Am Sonntag im zweiten und dritten Lauf hatten wir leider technische Probleme. Trotz allem möchte ich meinem Team besonders danken, denn die haben einen mega Einsatz gezeigt und versucht alles doch noch irgendwie hinzubekommen. Gute Besserung auch an alle, die es an diesem Wochenende erwischt hat und vor allem an meine Teamkollegen Jakob und Jan.“
Jan Krug 511 – MX Youngster Cup:
Eigentlich ist Jan ein absoluter Sandspezialist, aber in Gaildorf zeigte er auch, dass er auf hartem Untergrund richtig schnell sein kann. Bereits in der Qualifikation konnte er mit Rang drei in seiner Gruppe überzeugen. Der Start zum ersten Lauf verlief mit Platz zwölf ganz ordentlich, aber in Runde vier war für ihn das Rennen, Sturz bedingt, vorzeitig zu Ende. Am Sonntag kam er im zweiten Lauf sehr gut aus dem Gatter, war zu Beginn auf Platz vier unterwegs und schob sich dann kontinuierlich bis auf Platz zwei nach vorne. Ein Sturz beendete das Wochenende von Jan leider vorzeitig und er musste auf Grund einer Schnittwunde am Arm ins Krankenhaus. Bedingt durch den Rennabbruch wurde er aber noch als Zweiter gewertet. Seinen Auftritt in Gaildorf beschrieb Jan wie folgt: „Das Zeittraining war etwas schwierig und ich konnte mich erst in der allerletzten Runde von 13 auf Platz drei schieben.
Im ersten Lauf war ich in den Top Ten, hatte dann einen Sturz und bin anschließend etwas lädiert rausgefahren, um mich für den Sonntag zu schonen. Der Start zu Lauf zwei verlief dann sehr gut und ich konnte bis zu meinem Sturz auf Platz zwei nach vorne fahren. Ich habe mir bei dem Crash mit der Bremsscheibe meinen Arm aufgeschnitten und musste dann direkt ins Krankenhaus geflogen werden und wurde auch direkt operiert. Meine Faszien sowie ein Muskel im Arm wurden komplett durchtrennt und das viele Blut kam von Venen, die auch durchtrennt wurden. Zum Glück war aber die Arterie nicht verletzt, was ja vor Ort erst vermutet wurde. Meine Hand und die Finger sind zwar noch taub, aber laut den Ärzten sollte alles wieder ordentlich verheilen. Zum Glück konnte ich das Krankenhaus bereits wieder verlassen und es geht mir den Umständen entsprechend gut. Vielen Dank an alle Sanitäter und Ärzte und natürlich auch Danke an meine Familie und das Team mit allen Sponsoren und Unterstützern.“
John Kranhold 922 – MX Junior Cup 85:
Dass er auf hartem Untergrund groß geworden ist, zeigte John in der 85er Klasse. Im Zeittraining war er zwar noch etwas verhalten unterwegs, qualifizierte sich mit Platz 28 aber solide für die Rennen. Er startete Lauf eins auf dem 25. Platz und konnte sich im Rennverlauf bis auf Platz 18 nach vorne arbeiten. Rennen zwei begann direkt auf Platz 18 und John konnte noch bis auf Position 15 vorfahren und den Tag auf Gesamtrang 16 abschließen. John hatte Folgendes über Gaildorf zu berichten: „Das Zeittraining lief ok, aber in den Wertungsläufen lief es sogar noch ein deutliches Stück besser.
Ich konnte zweimal in die Punkte fahren und im zweiten Lauf sogar in die Top 15. Das war ein guter Schritt nach vorne für mich. Vielen Dank natürlich an mein Team, meine Sponsoren und meine Familie, sowie alle die mich unterstützen und mir das erst ermöglichen.“
Teamchefin Jaqueline Weinbuch:
„Das Wochenende hatte für uns schon mächtige Höhen und Tiefen parat. Kevin konnte sich am Samstag in seiner Gruppe als Erster qualifizieren, hatte aber in den Wertungsläufen dann wieder etwas Pech gehabt. Mark hat wirklich tolle Rennen gefahren. Wenn man das Starterfeld dieses Jahr betrachtet, war das wahrscheinlich eines seiner besten Rennen überhaupt. Er kann es, wenn alles passt und Hartboden ist einfach sein Terrain. Jakob macht sich manchmal zu viel Druck und dadurch können Fehler entstehen. Das war echt tragisch mit dem Sturz und der Fraktur des Unterschenkels, aber so wie es gerade aussieht, sollte er in drei bis vier Monaten wieder vollständig genesen sein. Auch für Jan war es ein Wechselbad der Gefühle. Der zweite Lauf war bis zum Sturz einfach überragend und eine mega Leistung von ihm, wenn man bedenkt, dass er ja eigentlich ein Sandspezialist ist. Das mit dem Unfall und der Verletzung war natürlich erst einmal ein Schock. Er verletzte sich dabei einen Muskel und eine Ader und wird jetzt wie Jakob länger ausfallen. Daher ist Gaildorf für uns auch ein Stück weit ein Wochenende zum Vergessen und wir hoffen jetzt einfach, dass die beiden wieder vollständig fit werden und wir dann hoffentlich die neue Saison wieder zusammen planen können. John zeigte bei den 85ern eine gute Leistung und war zweimal solide in den Punkten unterwegs.“
Text/Bild: Team SixtySeven