PM: Team SixtySeven, MXGP of Castilla La Mancha

Starke Nerven bei extremen Bedingungen.

Das zweite Rennwochenende der Saison 2025 verlangte dem SixtySeven Racing Team einiges ab.

Während in Cózar, Spanien, winterliche Temperaturen und tiefer Matsch das Fahrerfeld forderten, konnten die Teamkollegen in Deutschland und den Niederlanden unter besseren Bedingungen ihre Rennen absolvieren. Trotz teils widriger Umstände zeigten die Fahrer Kämpferherz, sammelten wichtige Erfahrungen und setzten erste Ausrufezeichen in der noch jungen Saison.

MXGP in Cózar – Mark Scheu punktet unter Extrembedingungen

Für Mark Scheu ging es nach seinem Saisonauftakt in Argentinien weiter zum zweiten WM-Lauf ins überraschend kalte Spanien. Bei nur drei Grad Celsius, tiefen Spurrillen, stehendem Wasser und komplett durchweichtem Boden entwickelte sich die Strecke in Cózar zu einem echten Überlebenskampf. Scheu zeigte sich kämpferisch. Im Qualifikationsrennen belegte er Platz 24, im ersten Wertungslauf kämpfte er sich mit einer starken Leistung auf Rang 20 – und sicherte sich damit seinen ersten WM-Punkt in Europa. Im zweiten Lauf verpasste er die Punkteränge mit P21 nur knapp.

„Die Plagerei hat sich gelohnt. Ich habe das freie Training ausgelassen, um Kraft zu sparen – das war goldrichtig. Die Bedingungen waren dieses Wochenende heftig. Im ersten Lauf konnte ich meinen ersten Punkt einfahren, was ein großer Erfolg für mich war. Als bester Deutscher ins Ziel zu kommen fühlt sich toll an. Ich glaube mein Helm hat 5kg oder 6kg gewogen am Ende des Rennens – das ist abartig, aber es hat sich alles – ohne Witz – alles gelohnt. Das Motorrad hat super funktioniert und ich bin meinem gesamten Team für die Unterstützung sehr dankbar.“

Trotz der extremen Bedingungen zeigte sich Scheu positiv. Seine Leistungen lassen auf eine starke Saison hoffen – besonders unter schwierigen Voraussetzungen scheint er aufzublühen.

Erstes 450ccm-Rennen für Arvid Lüning – Solider Einstieg trotz harter Bedingungen

Für Arvid Lüning war das Wochenende in Cózar gleich in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Nicht nur feierte er seinen Saisonstart, sondern auch sein Debüt in der MXGP-Klasse auf der 450ccm-Maschine. Die Umstellung und das anspruchsvolle Terrain machten den Einstieg nicht leicht. Mit P27 im Qualifying sowie den Plätzen 26 und 24 in den Wertungsläufen sammelte Lüning zwar keine Punkte, jedoch wichtige Erfahrung und zeigte, dass er sich auch unter schwierigen Bedingungen durchbeißen kann.

„Mein erstes 450er-Rennen – und dann gleich in so einem Matsch. Ich hatte das ganze Wochenende über zu kämpfen, aber ich bin froh, wieder hinterm Gatter zu stehen. Vielen Dank an mein Team SixtySeven Racing für den ganzen Support und was sie alles schon in der kurzen Zeit für mich gemacht haben. Ich hatte aufgrund der kurzen Zeit im Team keine hohen Erwartungen. Ich bin mit dem Wochenende dennoch nicht zufrieden. Ich werde die beiden Rennen in Spanien und nächste Woche in Frankreich nutzen, um reinzukommen und mich konstant weiterzuentwickeln.“

Für Lüning steht klar im Fokus, in den kommenden Rennen Schritt für Schritt in die neue Klasse hineinzufinden. Das Fundament dafür wurde in Spanien gelegt.

EMX250 – Maximilian Ernecker startet stark ins WM-Jahr

Maximilian Ernecker ging für das SixtySeven Racing Team in der EMX250-Klasse an den Start. Auch er hatte mit den sehr nassen Bedingungen zu kämpfen. Der Österreicher hatte sich sein Debüt in der EMX250-Klasse nach seiner herausragenden Saison 2024 anders vorgestellt. Im ersten Lauf kämpfte er sich stark durch das Feld und belohnte sich mit Platz 16. Damit holte er seine ersten EMX-Punkte der Saison. Der zweite Lauf am Sonntag verlief jedoch unglücklich: Nach wenigen Runden musste Ernecker das Rennen vorzeitig beenden.

„Es war ein schwieriges Wochenende, da die Strecke sehr anspruchsvoll war. Das Wetter hat sein Übriges getan. Nächstes Wochenende geht’s weiter in Frankreich.“

Sowohl Wetter und der Ausfall des ADAC Junior Cup Champions 2024 überschatteten das Wochenende des jungen Österreichers. Ernecker ist entschlossen, sich in Frankreich zu verbessern und seinen Konkurrenten zu beweisen, dass er bereits in seiner Rookie-Saison mit der Spitze mithalten kann.

Frankenbach – Collin Wohnhas mit Sieg bei sonnigem Wintercross

Während seine Teamkollegen in Spanien im Schlamm versanken, startete Collin Wohnhas beim Wintercross in Frankenbach in die Saisonvorbereitung. Bei bestem Wetter und guten Streckenbedingungen konnte er seine Trainingsleistung auf die Strecke bringen. Nach einem starken zweiten Platz im Zeittraining sicherte er sich im ersten Lauf den Sieg. Im zweiten Rennen führte er nach dem Holeshot zunächst, stürzte dann jedoch während eines Zweikampfs. Trotz des Zwischenfalls kämpfte er sich zurück auf Platz zwei – und sicherte sich damit den Tagessieg.

„Ich habe mich direkt wohlgefühlt auf der Strecke. Im ersten Rennen konnte ich auf Eins fahren und den Sieg holen. Der Sturz im zweiten Lauf war ärgerlich, aber ich habe mich zurückgekämpft und letztlich den Tagessieg geholt – das ganze Wochenende war ein super Start in die Saison.“

Wohnhas präsentierte sich in nahezu bester Form und scheint sehr gut vorbereitet auf die kommenden Rennen.

Jaymian Ramakers – Debüt auf der 250er in den Niederlanden

Für Jaymian Ramakers stand in Oss (NL) das erste offizielle Rennen der Saison an – und zugleich sein Debüt auf der 250ccm-Maschine. Bei einem enorm starken Starterfeld mit 82 Fahrern musste er sich zunächst in der Qualifikation beweisen. Mit Platz 20 in seiner Gruppe gelang ihm der Sprung ins A-Finale bzw. Hauptrennen. Im ersten Lauf fiel er nach einem Sturz in der Anfangsphase zurück, konnte sich aber auf Platz 35 ins Ziel retten. Im zweiten Lauf zeigte er deutlich mehr Tempo: Nach einem guten Start und Problemen in der ersten Kurve, arbeitete er sich noch bis auf Platz 29 vor.

„Mein erstes offizielles Rennen auf der 250er – das war kein leichter Einstieg. Im Zeittraining lief es sehr gut, sodass ich mich für das A-Finale qualifizierte. Im ersten Lauf bin ich direkt gestürzt. Im zweiten Lauf musste ich trotz eines guten Starts von ganz hinten starten, da ich in der Kurve feststeckte. Aber ich habe viel gelernt und weiß jetzt, woran ich arbeiten muss.“

Trotz der schwierigen Umstände sammelte Ramakers wichtige Erfahrung – als jüngster Fahrer im Feld konnte er sich gut behaupten und legt nun den Fokus auf die kommenden Rennen.

Das SixtySeven Racing Team hat sich beim zweiten Saisonwochenende trotz unterschiedlicher Herausforderungen an allen Fronten stark präsentiert. Mit Punkten in der Weltmeisterschaft, einem Tagessieg in Deutschland und soliden Leistungen der jüngeren Fahrer zeigt sich: Das Team ist auf Kurs – motiviert, lernbereit und bereit für die nächsten Herausforderungen.

Text/Bild: Team SixtySeven