PM: MSC Dahlen, Enduro DM

Jeremy Sydow gewinnt „Rund um Dahlen“ 2023.
Chemnitzer setzt sich gegen Luca Fischeder vom MSC Dahlen durch.

Die Int. 27. ADAC Geländefahrt „Rund um Dahlen“ hielt wieder alles, was man sich von ihr versprochen hatte. Packende Rennaction und Spannung bis zum Schluss. Entgegen aller Vorhersagen spielte auch Petrus mit und hielt rund um die Heidestadt die Schleusen dicht. Nach mehreren Führungswechseln behielt am Ende der Chemnitzer Ex-Motocrosser Jeremy Sydow knapp die Oberhand über den Vorjahressieger Luca Fischeder aus Geringswalde. Dem Club-Fahrer des gastgebenden MSC Dahlen e. V. im ADAC Sachsen fehlten nach einer Gesamtfahrzeit von über acht Stunden und einer kumulierten Sonderprüfungszeit von etwas über einer Stunde nur rund 15 Sekunden.

Wie Jeremy Sydow sich zusätzlich über den Klassensieg in der kleinsten Hubraumklasse E1 freuen durfte, konnte Luca Fischeder für seinen Klassensieg in der E3 einen weiteren Pokal in Empfang nehmen. Gesamtdritter wurde der Tscheche Krystof Kouble, sodass auch der E2-Klassensieger bei der klassenübergreifenden Gesamtsiegerehrung (Championat) der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) vertreten war.

Pünktlich 8 Uhr hob sich die Startflagge zur diesjährigen Geländefahrt „Rund um Dahlen“, dem zweiten DEM-Saisonlauf 2023. Bei der 27. Ausgabe der Kult-Veranstaltung machten die beiden Teamkollegen Jeremy Sydow und Luca Fischeder so weiter, wie sie beim Auftakt in Tucheim in Sachsen-Anhalt aufgehört hatten. Sie pushten sich gegenseitig zu Bestzeiten und trieben sich umgekehrt gegenseitig auch in Fehler. Am Ende hatte Jeremy Sydow 15,88 Sekunden Vorsprung vor Luca Fischeder. Dem Drittplatzierten Krystof Kouble fehlten schon über 1:30 Minuten.

Gesamtrang vier ging an Koubles „Klassenkameraden“ Casper Lindholm aus Schweden, gefolgt vom E3-Zweiten Florian Görner aus Scharfenstein und dem Dritten der „Mittelklasse“ Davide von Zitzewitz aus Karlshof. Als Gesamtsiebenter wurde der Routinier Edward „Eddi“ Hübner aus Rochlitz Zweiter der E1. Hier komplettierte der Schwabacher Yanik Spachmüller das Klassenpodium, was in der E3 dem Rüdersdorfer Robert Riedel gelang.

„Mit dem Sieg in Dahlen bin ich ringsum zufrieden“, jubelte Jeremy Sydow nach der Zieleinfahrt und führte des Weiteren aus: „Es war ein sehr anstrengender Tag. Es ging wieder bis kurz vor Schluss nur um Sekunden mit meinem Teamkollegen. Wir haben beide in den Prüfungen ein paar Fehler gemacht, wodurch sich das immer wieder ausgeglichen hat. Am Ende bin ich noch einmal konstante Zeiten gefahren und konnte so meinen zweiten Championatssieg dieses Jahr holen. Wenn es ein bisschen hin und her geht, macht das auch viel mehr Spaß, als wenn einer vornweg fährt. Und für unser fahrerisches Niveau ist das auch besser. Die Veranstaltung war top. Sie war sehr gut besucht und es waren auch viele Fans von mir hier, die mich überall angefeuert haben. Das hat riesen Spaß gemacht.“

Nicht ganz zufrieden war der Vorjahressieger Luca Fischeder. Er sagte anschließend: „Der Tag hat super angefangen. Ich bin zwei gute Runden gefahren, doch als ich in Führung war, bin ich wohl etwas zu motiviert gewesen und hatte in den beiden nachfolgenden Prüfungen leider zwei Stürze. Vor den letzten beiden Prüfungen habe ich das Motorrad komplett im Schlamm versenkt. Da habe ich sechs, sieben Mann gebraucht, um es dort wieder rauszubringen. Dabei habe ich viel Kraft eingebüßt und konnte dadurch hinten raus nicht mehr das setzen, was ich wollte. Ich wollte dann aber auch nicht mehr zu viel riskieren, weil nächste Woche geht es bei der WM weiter. Auch ich muss sagen, dass es eine super Veranstaltung war.“

Einen weiteren zweiten Platz für den MSC Dahlen steuerte André Decker aus Lampertswalde bei. Dem seit dem 12. März 44-Jährigen gelang dies in der Klasse Senioren. „Das müsste meine 22. Geländefahrt hier in Dahlen gewesen sein. Natürlich freue ich mich, wenn ich wieder einen Pokal mit nach Hause nehmen darf. Es war sehr anspruchsvoll, und da wir diesmal den Kurs andersherum gefahren sind, kam es mir vor, als wäre es noch knackiger gewesen. Zeit zum Ausruhen hatte man praktisch gar nicht. Es war mal eine schöne Abwechslung“, schilderte er seine Eindrücke.

Am Ende einer wiederholt gut organisierten und rundum gelungenen Veranstaltung war es dem Vorsitzenden des MSC Dahlen, Lars Scholz, ein Bedürfnis, ein paar Dankesworte loszuwerden. Diese formulierte er so: „Als Erstes möchte ich ein ganz großes Lob an die vielen Helfer aussprechen, die ja nicht alle Vereinsmitglieder sind, uns aber als Freiwillige sehr nahe stehen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön, weil ohne die geht es nicht. Die Bedingungen waren die letzten Tage so schwer, wie wir es schon lange nicht mehr hatten. Es war ein sehr saftiger Boden, doch sie haben wieder eine spitzen Arbeit geleistet. Toll, dass sie wieder zur Stange gehalten haben. Es ist ja nicht nur der Aufbau, sondern jetzt auch der Abbau und die Re-Kultivierung, die genau so lange dauert. Ich bedanke mich auch bei den zahlreichen Zuschauern, den Behörden für die gute Zusammenarbeit und unseren Sponsoren. Wirtschaftlich ist das bei uns immer ein ganz heißer Tanz. Was wir bräuchten, wäre mal noch ein Großsponsor.“

Weitere Infos gibt es unter www.msc-dahlen.de.
Ergebnisse unter www.enduro-dm.de.

Text/Bild: Thorsten Horn